Wilhelm Krautwaschl: Weltoffen und jugendverbunden

Mit dem in Gleisdorf geborenen Wilhelm Krautwaschl ist ein als weltoffen geltender und der Jugend nahe stehender Kirchenmann berufen worden: Der Regens des Bischöflichen Seminars hat mehrere Stationen als Kaplan, Pfarrer und Dechant in der Steiermark hinter sich, ist den Sozialen Medien nicht abgeneigt und führt Accounts u.a. bei Facebook und Twitter sowie einen Blog.

„Meine erste Aufgabe ist es als Priester, mit Menschen unterwegs zu sein. Derzeit bin ich es als Regens in einem sogenannten ‚Kleinen Seminar‘, wie es die Kirche nennt. Also: gemeinsam mit jungen Leuten, die im Internat der Katholischen Kirche Steiermark, im sogenannten Bischöflichen Seminar, leben. Knapp 50 sind es heuer“, stellt sich der neue Bischof der Diözese Graz-Seckau auf seinem offiziellen Blog vor. In Zukunft werden es rund 856.600 weitere Katholiken sein, die dem 52-Jährigen als Bischof der Diözese Graz-Seckau anvertraut sind - mehr dazu in Offiziell: Krautwaschl wird neuer Bischof.

Wilhelm Krautwaschl

Wilhelm Krautwaschl / WK-DGS-Neuhold

„Wenn ich wirklich gemeinsam mit anderen unterwegs sein will, dann gilt es sich den Lebens-Fragen der anderen auszusetzen“, bekennt der bisherige Regens des Bischöflichen Seminars und darüber hinaus des Bischöflichen Zentrums „Augustinum“. So würden ihn „Fragen an das Leben, an das Woher und Wohin, an den Sinn des Daseins usw. in vielen Schattierungen“ begegnen, denen es sich zu stellen gelte. Persönlichen Zugang zu Krautwaschl finden Ratsuchende darüber hinaus auf seinen Socia-Media-Accounts.

52 Jahre alt

Krautwaschl wurde am 5. März 1963 auf einem Bauernhof in Gleisdorf als drittes von vier Kindern geboren, verlebte dort auch seine Kindheit, Volks- und Gymnasialzeit und war in der Pfarre als Ministrant und im Jugendchor aktiv. Nach der Matura studierte er Katholische Fachtheologie an der Universität Graz; er trat zugleich ins Priesterseminar der Diözese Graz-Seckau ein und arbeitete mehrere Jahre in der Katholischen Jungschar im diözesanen Bildungsteam mit. Im Jahr 1990 schloss er sein Theologiestudium mit einer Arbeit aus Moraltheologie zum Thema „Asketik in der Zeit der Aufklärung“ ab.

Im selben Jahr wurde Krautwaschl zum Priester geweiht. Er war drei Jahre Kaplan in Hartberg, dann im Pfarrverband Knittelfeld und schließlich von 1999 bis 2006 im Pfarrverband Bruck/Mur tätig, wo er ab 2002 auch Dechant war. Seit Herbst 2006 leitete er das Bischöfliche Seminar und ist zudem Regens im „Augustinum“, wo er laut eigenem Blogeintrag zurzeit in einer „Priester-WG“ mit vier Kollegen wohnt.

Wilhelm Krautwaschl

APA/Diözese Graz-Seckau/Gerd Neuhold

„Heutiges Verständnis von Priestersein“

Bei einem internationalen Treffen für Seminaristen aus ganz Europa 1986 in Castelgandolfo bei Rom lernte Krautwaschl die Spiritualität der „Fokolar“-Bewegung kennen. Dieser im Jahr 1943 in Trient gegründeten und 1962 päpstlich anerkannten katholischen Erneuerungsbewegung fühlt er sich seither verbunden, „da diese mich einführt in ein Verständnis von Priestersein, das ganz und gar heutig ist“, schildert Krautwaschl in seinem Blog.

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