Land will Unfallzahlen bei Wildwechsel senken

Im steirischen Straßenverkehr sterben jährlich mehr als 7.000 Rehe und mehrere tausend kleinere Wildtiere. Die Steiermark will nun die Unfallzahlen bei Wildwechsel senken und an den Straßen akustische und optische Warngeräte installieren.

Verendetes Reh neben der Straße

APA/Harald Schneider

Im Jagdjahr 2014/15 fielen tausende Wildtiere dem Verkehr zum Opfer:

  • 61 Rotwildtiere
  • 18 Schwarzwildtiere
  • 5 Gämse
  • 2 Muffel
  • 356 Dachse
  • 476 Marder
  • 662 Füchse
  • 2.728 Feldhasen
  • 2.091 Fasane
  • 7.209 Rehe

Jährlich fallen in der Steiermark rund 7.000 Rehe dem Verkehr zum Opfer. In einem Pilotprojekt des Landes und der steirischen Jägerschaft werden laut Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) nun Streckenabschnitte von fünf unfallträchtigen Landstraßen mit optischen und akustischen Warngeräten ausgerüstet.

640 Warngeräte zum Schutz

Es gehe um den Schutz der Wildtiere und der Verkehrsteilnehmer; Ziel sei die nachhaltige Reduktion von Verkehrsunfällen mit Wildtieren, begründete Kurzmann das Engagement des Landes an dem Pilotprojekt „Wildtierschutz und Verkehrssicherheit Steiermark“. Insgesamt sollen auf einer Länge von 9,5 Kilometern rund ein Dutzend Unfall-Hotspots abgesichert werden, hieß es im Zuge der Projektpräsentation am Dienstag in Fehring.

Dazu werden 520 optische und 120 akustische Wildwarngeräte installiert, gab Karl Lautner, Leiter des Straßenerhaltungsdienstes in der Steiermark, an. Konkret handle es sich um mehrere Streckenabschnitte auf der Packer Straße (B70), der Schilcherlandweinstraße (L314) und der Lobmingerstraße (L317) im Bezirk Voitsberg sowie der Fehringerstraße (L207) und der Hatzendorferstraße (L224) in der Südoststeiermark.

Ost- und Südoststeiermark besonders anfällig

„Über 70 Prozent der 7.000 Rehe, die jährlich in der Steiermark in Verkehrsunfälle verwickelt sind, werden in der Ost- und Südoststeiermark verzeichnet“, schilderte Projektleiter Wolfgang Steiner von der Universität für Bodenkultur in Wien. Das hänge von den jeweiligen Wildtierlebensräumen, der Dichte der Verkehrswege sowie der Populationsgröße der Wildarten ab.

Die Gesamtkosten in der Höhe von 70.000 Euro teilen sich das Land Steiermark und die steirische Landesjägerschaft, die 30.000 Euro zum Projekt beiträgt.