AK setzt sich für Franken-Kreditgeschädigte ein

30 Steirer hoffen, über ein Schlichtungsverfahren ihre Verluste aus der Aufhebung des Euro-Mindestkurses zum Franken zurückzubekommen. Die Arbeiterkammer startete österreichweit eine Aktion für geschädigte Franken-Kreditnehmer.

Schweizer Franken werden gezählt

ORF

Durch das Aus des Mindestkurses hat nun auch das Land Steiermark mehr Schulden - mehr dazu in Frankenkurs: Landesschulden steigen um 45 Mio. (16.1.2015)

Mitte Jänner haben tausende Steirer die Aufhebung des Euro-Mindestkurses in der Schweiz finanziell deutlich zu spüren bekommen: Sie hatten einen Frankenkredit aufgenommen und sich darauf verlassen, mit der sogenannten „Stop-Loss-Order“ gut abgesichert zu sein. Weil das aber in vielen Fällen nicht funktioniertr, setzt sich die Arbeiterkammer in Wien österreichweit für die geschädigten Kreditnehmer ein.

30 Steirer bei Schlichtungsverfahren

Bei manchen stehe ihre Existenz auf dem Spiel, sagt Gabriele Zgubic vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer, „denn man muss beispielsweise einen Betrag von 20.000, 30.000 Euro mehr zahlen. Das bewegt sich dann schon relativ in Dimensionen, die man nicht so einfach verkraften kann.“ Da soll und will die AK jetzt helfen: 170 Österreicher meldeten sich bei der Arbeiterkammer, davon mehr als 30 Steirer.

Arbeiterkammer kritisiert Banken

Konkret geht es um die sogenannte Stop-Loss-Order: Diese Art Limitauftrag hätte die Fremdwährungskreditnehmer vor größeren Verlusten bewahren sollen, wenn der Franken gegenüber dem Euro weiter stärker wird. Das heißt, der Kredit hätte automatisch wieder in Euro umgewandelt werden sollen, wenn der Frankenkurs steigt. Das habe aber bei vielen Banken nicht - wie erhofft - funktioniert, kritisiert die AK.

Der Schaden soll ersetzt werden, sagt Gabriele Zgubic: „Wir haben den Verein für Konsumenteninformation beauftragt, ein Sammelschlichtungsverfahren zu betreuen und zu organisieren. Und hier versucht man, auf diesem Wege außergerichtlich zu Lösungen mit den Banken zu kommen.“

Sammelklage als nächster Schritt

Es gehe sowohl um kleine als auch große Bankinstitute, quer durch die Republik. Die Gespräche begannen bereits und sind laut AK bis Juni oder Juli geplant. „Wenn sich herausstellt, dass es keine befriedigenden Lösungen für die Kreditnehmer gibt, dann ist der nächste Schritt eine Sammelklage“, so Zgubic. Eine erste Klage gegen eine Bank in Sachen Frankenkredit gibt es bereits. Sie wurde vor kurzem von einem Anlegeranwalt gegen die Hypo-Bank Burgenland eingebracht - mehr dazu in Franken-Kredite: Erste Klage gegen Bank.

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