Elektro Wagner in Graz zum zweiten Mal insolvent
Mehrere Monate lang hat das Unternehmen erfolglos nach privaten Investoren oder Risikokapitalgebern gesucht - die Kreditschutzverbände AKV, KSV und Creditforum bezweifeln daher, ob der Betrieb jetzt nach der zweiten Insolvenz noch fortgeführt werden kann.
32 Dienstnehmer betroffen
Die Überschuldung beträgt rund 880.000 Euro, betroffen sind 32 Dienstnehmer und 73 Lieferanten. Bereits 2012 hatte es aufgrund hoher Verluste bei Großprojekten ein Sanierungsverfahren gegeben, das mittlerweile abgeschlossen ist – mehr dazu in Elektro-Wagner nimmt Sanierungsplan an (22.10.2012). Jetzt hat das Installationsunternehmen Wagner neuerlich ein Konkursverfahren beim Landesgericht für Zivilrechtssachen beantragt.
Kaum Kostendeckung, Liquidität beeinträchtigt
Als Insolvenzursachen gibt das Unternehmen an, dass es zunehmend von Billigstanbietern aus den Nachbarländern unterboten wurde und kaum mehr Kostendeckung gegeben gewesen sei. Außerdem sei man aufgrund des ersten Insolvenzverfahrens nur gegen Vorauskasse beliefert worden, was die Liquidität beeinträchtigt habe. Zusätzlich hätte man kaum mehr Bankhaftungen bekommen, was eine Beteiligung an Ausschreibungen für Großprojekte unmöglich gemacht habe.
Das traditionsreiche Unternehmen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und wird derzeit in der dritten Generation von der Familie Wagner geführt. In den Wirtschaftsjahren 2009/2010 sowie 2010/2011 konnte der Betrieb mit Sitz in Graz-Neuhart noch Gewinne erzielen, doch knapp kalkulierte Großprojekte wie das Studentenwohnheim Elisabethstraße und Betreutes Wohnen Elisabethinen, rissen ein Loch in die Finanzen. Forderungsausfälle sowie interne Erbstreitigkeiten führten zusätzlich zu einer angespannten Liquidität.