Drogenhandel und Missbrauch in Kaserne Zeltweg

Schwere Vorwürfe gibt es gegen mehrere Zeitsoldaten und Grundwehrdiener der Kaserne Zeltweg im Bezirk Murtal: Routinekontrollen brachten Drogen, sexuelle Belästigung und mögliche weitere strafbare Handlungen ans Tageslicht.

Aufgeflogen war der Drogenkonsum im Zuge einer routinemäßigen Suchtmittelkontrolle im April 2015. Dabei stellte sich heraus, dass Drogen von Soldaten in der Freizeit eingenommen worden waren. „Es kann zum derzeitigen Zeitpunkt nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass auch innerhalb der Kaserne Zeltweg mit Drogen gehandelt wurde“, hieß es vom Verteidigungsministerium. Bei den konsumierten Suchtmitteln handelt es sich um Marihuana und synthetische Drogen.

Drei Zeitsoldaten entlassen

Es sind laut Ministerium Grundwehrdiener und Soldaten im Ausbildungsdienst betroffen. Drei Zeitsoldaten - sie sollen schon vor ihrem Eintritt ins Bundesheer mit Drogen zu tun gehabt - wurden entlassen, die Grundwehrdiener, die mittlerweile bereits abgerüstet haben dürften, wurden angezeigt. Berufssoldaten sollen nicht involviert sein.

Verdacht auf Pflichtverletzungen

Bei den Ermittlungen kamen auch Vorwürfe einzelner sexueller Belästigungen auf - die vom Ministerium eingesetzte Untersuchungskommission prüft auch diese Fälle. Weitere Erhebungen erhärteten - unabhängig von den anderen Vorwürfen - den Verdacht von Pflichtverletzungen von Berufssoldaten aus der Kaserne Zeltweg: „Den Soldaten wird vorgeworfen, ihnen anvertraute Soldaten vorschriftswidrig behandelt und dabei Pflichtverletzungen begangen zu haben.“ Strafbare Handlungen könnten nicht ausgeschlossen werden.

Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, will das Ministerium noch keine Details nennen, disziplinäre Maßnahmen gegen die Verdächtigen wurden jedenfalls eingeleitet. Das Bundesheer bedauere die Vorfälle und will rasch aufklären; sobald neue Erkenntnisse vorliegen, soll die Öffentlichkeit informiert werden. Im Büro von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) wollte man vorerst nicht Stellung nehmen, da die Vorfälle in Zeltweg keine politische Angelegenheit seien.

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