Hebalm-Aus könnte vor Gericht landen

Das Aus für das Skigebiet Hebalm sorgt weiter für Diskussionen. Jetzt erhebt die regionale Betreibergesellschaft, die den Skibetrieb fortführen wollte, schwere Vorwürfe gegen den Besitzer, den Malteser-Orden.

Die regionale Betreibergesellschaft wollte mit der Übernahme des Skigebiets weit über 100 Saisonarbeitsplätze und mehrere Betriebe auf der Hebalm retten, so die Interessensgemeinschaft Hebalm - mehr dazu in Endgültiges Aus für das Skigebiet Hebalm (1.5.2015).

„Unerfüllbare Forderungen“

Eine Woche nach dem Scheitern der Gespräche wirft ihr Sprecher Daniel Andreas Dittrich jetzt den Malteser Tourismusbetrieben vor, unerfüllbare Forderungen gestellt zu haben: „Es ist so, dass uns vorgeworfen wurde, es wäre keine ausreichende Besicherung des Kaufpreises gewesen, was ja so nicht stimmt - wir haben ein vernünftiges Anbot abgegeben, und das Anbot mit einem vernünftigen Angeld besichert.“

„Überhaupt keine Sicherheiten“

Bei den Malteser Tourismusbetrieben bleibt man dabei, das Angebot sei nicht ausreichend besichert gewesen, Geschäftsführer Clemens Spörk: „Wir haben zwar ein Schreiben bekommen von einer Bank in Kärnten, aber dieses Schreiben hat lediglich besagt, dass die Bank Interesse hat, das zu finanzieren, aber das ist für uns überhaupt keine Sicherheit.“

Die Interessensgemeinschaft geht davon aus, dass die Malteser die Gespräche absichtlich scheitern haben lassen und überlegt nun den Gang vor Gericht: „Wenn ich jemandem etwas augenscheinlich zum Verkauf anbiete, bei dem Kostenfaktoren und Zeit beanspruche, und das nie ernsthaft vorgehabt habe, dann muss man diese Frage in den Raum stellen“, so Dittrich.

Ein Vorwurf, den Malteser-Geschäftsführer Spörk entschieden zurückweist: „Ich weiß nicht, warum oder woher dieser Vorwurf kommt. Wir haben verhandelt, es wäre für die Region sehr schön gewesen, und ich hätte mich auch persönlich sehr gefreut, wenn das zustande gekommen wäre.“

Sanfter Tourismus soll ausgebaut werden

Die Malteser Tourismusbetriebe betrachten die Verhandlungen als endgültig gescheitert und wollen jetzt die Verwertung der Anlagen vorantreiben; gleichzeitig soll das Gebiet für den sanften Sommer- und Wintertourismus ausgebaut werden - mit Schneeschuhwandern, Langlaufen und Walderlebniswelt.