Vertrauensindex: Voves, Schützenhöfer vorne

Der Vertrauensindex für steirische Spitzenpolitiker hat vor der Landtagswahl Franz Voves (SPÖ) und Hermann Schützenhöfer (ÖVP) deutlich an der Spitze gesehen - im Vergleich zum Index vor der Wahl 2010 konnten sie sogar zulegen.

Für den Vertrauensindex wurden Mitte Mai im Auftrag der APA 500 Personen von OGM online befragt. Die letzte Erhebung zu den Landespolitikern fand 2010 statt. Die maximale Schwankungsbreite beträgt plus/minus 4,5 Prozent.

Die freundlichere Tendenz für Voves und Schützenhöfer liegt laut Studienersteller und OGM-Chef Wolfgang Bachmayer vor allem daran, dass die damalige Erhebung zum Vertrauen der Landespolitiker während des sehr konfliktreichen Wahlkampfes 2010 erhoben wurde, während aktuell von einem Wahlkampf mit Angriffen und Konflikten kaum die Rede sein könne - deshalb liegen die beiden Parteiobleute und „Reformpartner“ Voves und Schützenhöfer nicht nur bei den Vertrauenswerten deutlich voran (Voves 24, Schützenhöfer 18 Vertrauenspunkte), „sie haben auch fast im Gleichschritt neun bzw. acht Vertrauenspunkte seit 2010 gewonnen“, so Bachmeyer.

Vollath verliert, bleibt aber auf Platz drei

Der größte Vertrauensverlust mit minus sechs Punkten seit 2010 ist bei Bettina Vollath zu bemerken, sie liegt aber trotzdem mit zehn Vertrauenspunkten am dritten Platz. „Der Vertrauensverlust könnte damit erklärt werden, dass Bettina Vollath 2010 noch als Kronprinzessin galt und damals im Gegensatz zu Voves nicht im Zentrum des Wahlkampfes stand“, sagte Bachmeyer.

Der APA/OGM-Vertrauensindex 2015

APA/Martin Hirsch

Kurzmann legt zu - tritt aber nicht mehr an

Den größten Vertrauensgewinn seit 2010 konnte Landesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) verbuchen (plus 13 Punkte), auch wenn er trotzdem mit einem Vertrauenswert von minus 14 im Ranking weiterhin hinten liegt. Der Vertrauenszuwachs seit 2010 dürfte darauf zurückzuführen sein, dass Kurzmann damals nicht Regierungsmitglied war und von der damaligen Angreiferrolle („Moschee-Baba-Spiel“) inzwischen in Regierungsverantwortung gewechselt ist; auch der deutliche Zuwachs der freiheitlichen Wählerschaft spielt hier eine Rolle. Kurzmann tritt allerdings nicht mehr an - der aktuelle Spitzenkandidat Mario Kunasek - er steht seit Herbst 2014 als Listenerster fest - weist einen Vertrauenssaldo von minus 19 aus.

Regierung und Klimt-Weithaler im positiven Bereich

Die anderen Regierungsmitglieder liegen alle mit fünf bis acht Punkten im positiven Vertrauensbereich, was auch der KPÖ-Klubchefin und Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler mit einem Gewinn von vier Punkten seit 2010 gelingt. Alle anderen Spitzenkandidaten weisen einen negativen Vertrauenssaldo auf (dieser errechnet sich aus dem Saldo der Antwortverteilung „habe Vertrauen/habe kein Vertrauen“).

Weniger Vertrauen zur Opposition

Der Grüne Spitzenkandidat Lambert Schönleitner liegt mit einem Saldo von minus elf immerhin besser als sein Vorgänger Werner Kogler im Jahr 2010. Bemerkenswert: NEOS-Spitzenmann Uwe Trummer - obwohl noch nicht lange in der Landespolitik aktiv - kommt auf einen Vertrauenssaldo von minus 14.

Die rote Laterne mit minus 21 Punkten trägt der Team Stronach-Spitzenkandidat Josef Kaltenegger - bei einem sehr geringen Bekanntheitsgrad. Hier wurde laut Bachmayer wahrscheinlich mehr „die gescheiterte Stronach-Partei“ als die Person beurteilt. Kaltenegger ersetzte erst vor einigen Wochen den ursprünglich vorgesehenen Wolfgang Auer. Der Rekord des damaligen steirischen BZÖ-Chefs Gerald Grosz aus dem Jahr 2010 mit einem Vertrauenswert von minus 41 bleibt im aktuellen Wahlkampf unangetastet.

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