Billig-Busse Graz-Wien laufen gut

Vor knapp einem halben Jahr haben die ÖBB auf der Strecke Graz-Wien Konkurrenz vom deutschen Unternehmen „Mein.Fernbus“ und dessen österreichischem Partner „Dr. Richard“ bekommen. Gelockt wird mit Billigangeboten - und das Geschäft läuft gut.

Mit solchen Bussen verkehrt Dr. Richard zwischen Graz und Wien

Dr. Richard

Seit 26. November 2014 gibt es das Billig-Bus-Angebot.

Vor knapp sechs Monaten nahm die Dr. Richard-Gruppe die Fahrt zwischen Graz und Wien auf - zuerst mit nur drei Bussen, zuletzt waren es schon sechs, die zu mehr als 50 Prozent ausgelastet waren.

Takt erhöht

Daher sei im März der Takt erhöht worden, erklärte Geschäftsführer Ludwig Richard: „Wir fahren jetzt nicht mehr sechs Mal täglich, sondern am Wochenende zwölf Mal täglich, und unter der Woche neun Mal täglich von Wien nach Graz und wieder zurück.“ Vor allem die Busse Freitagnachmittag seien derzeit zu fast 100 Prozent ausgelastet, und auch die neuen Frühbusse würden gut angenommen.

Nachtbusse werden noch nicht angenommen

Bei den neuen Nachtbussen wäre man dagegen schon froh, eine Auslastung von 30 Prozent zu haben, so Richard. „Am Wochenende, wo wir gedacht haben, dass wir den Nachtschwärmern eine späte Möglichkeit geben, öffentlich zu fahren -die werden noch ganz schlecht angenommen. Da haben wir Busse, wo gerade einmal zehn Leute drinnen sitzen, das muss sich aber erst entwickeln.“

Sperre nach Brückeneinsturz kaum zu spüren

Auch die zehntägige Totalsperre der ÖBB-Südbahnstrecke nach dem Brückeneinsturz in Frohnleiten - mehr dazu in Nach Brückeneinsturz: Zugverkehr problemlos (steiermark.ORF.at, 4.3.2015) - brachte so gut wie keine zusätzlichen Fahrgäste: „In Summe hatten wir in der Woche weniger als zehn Prozent mehr Fahrgäste als in der Woche davor und danach“, so Richard.

ÖBB will ausbauen

Zumal auch der Konkurrent nicht schläft: Zwar habe man einen kleinen Teil der Fahrgäste an den Bus verloren, sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch, habe das aber mit anderen Angeboten wettmachen können. „Das ganze System auf der Südstrecke wird ausgebaut, sodass heuer alle Railjets auf der Südstrecke mit Fahrradabstellplätzen fahren. Wir werden auch das W-Lan mit einer Offensive weiter ausbauen, und wir denken, dass wir mit unserem Angebot sehr gut aufgestellt sind und das weiter ausbauen können“, so Posch. Und auch damit könne der Zug laut Posch punkten: mehr Sitzplätze, mehr Bewegungsfreiheit und eine direkte Anbindung zum Wiener Hauptbahnhof.

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