Gülle-Verordnung sorgt für Wirbel

Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) hat die sogenannte Gülle-Verordnung unterschrieben. Damit verbunden sind Düngeauflagen für heimische Bauern, und diese könnten dazu führen, dass die Bauern in den betroffenen Gebieten ÖPUL-Förderungen verlieren würden.

Das von Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann erlassene Grundwasserschutzprogramm betrifft vor allem stark landwirtschaftlich geprägte Gebiete in südlichen Teilen der Steiermark. Mit dem Grundwasserschutzprogramm will Kurzmann vor allem die Nitratbelastung im Grundwasser senken.

Verlust von ÖPUL-Förderungen befürchtet

Für die von dieser Verordnung betroffenen Gebiete gibt es nun für die Gülle-Düngung der Felder terminliche und mengenmäßige Einschränkungen. Da die terminlichen Auflagen für die Düngung anders sind als jene des Österreichischen Programmes für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL), müssten Bauern in den betroffenen Gebieten auf ÖPUL-Fördergelder verzichten, sagt der ehemalige Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch.

„Das haben die Bauern nicht verdient“

„Weil es zusätzliche Maßnahmen - Güllebeschränkungen - gibt, die mit dem ÖPUL-Programm nicht kompatibel sind. Das sagt auch eine Stellungnahme des Landwirtschaftsministeriums, die aber in keiner Weise jetzt in dieser Begutachtungsnovelle von Herrn Kurzmann berücksichtigt worden ist. Ich verstehe das nicht, das ist eine Mutwilligkeit, das ist eine Willkür und das haben die Bäuerinnen und Bauern nicht verdient“, wettert der jetzige Nationalratsabgeordnete Grillitsch.

1.800 steirische Bauern in betroffen

Laut Grillitsch sind rund 1.800 Bauern vom Grazer Feld bis Bad Radkersburg betroffen. Sie würden durch die Verordnung pro Hektar bis zu 150 Euro an ÖPUL-Förderung verlieren. Die hohe Nitratbelastung in den betroffenen Gebieten könne man aber nicht nur den Bauern zuschieben, meint der Nationalratsabgeordnete.

„Da gibt es viele andere Einflüsse wie Kanalisierung, Straßenbauten und dergleichen mehr, die auch ein Problem für die Nitratbelastung sind. Das wird hier in keiner Weise betont, letztlich sind es immer nur die Bauern, die dafür verantwortlich gemacht werden, dass es eine hohe Nitratbelastung gibt. Das was jetzt passiert, macht Landwirtschaft in der Südsteiermark unmöglich“, meint Grillitsch.