Endergebnis: SPÖ bleibt vor ÖVP und FPÖ

Das Endergebnis der Landtagswahl 2015 in der Steiermark - inklusive Briefwahl - liegt vor: Die SPÖ bleibt vor der ÖVP. Die beiden „Reformpartner“ liegen nur mehr knapp vor der FPÖ, die auf Platz drei bleibt und sich fast verdreifachte.

Das Gesamtergebnis der Landtagswahl zeigt folgendes Bild: Die SPÖ kommt auf 29,3 Prozent (-9), die ÖVP auf 28,5 Prozent (-8,7) und die FPÖ auf 26,8 Prozent (+ 16,1 Prozentpunkte).

Ergebnis

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Landtagswahl

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Insgesamt waren 964.665 Steirer in 287 Gemeinden aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen - bei der letzten Landtagswahl vor fünf Jahren waren es noch 542. Hier finden Sie alle Ergebnisse und Vergleichsdaten - mehr dazu in Alle Ergebnisse, alle Daten

Leichte Zugewinne (plus 1,1 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent) konnten die Grünen verzeichnen. Die KPÖ kommt auf 4,2 Prozent (-0,2) und ist dank eines Grazer Grundmandats wieder im Landtag. Nicht im Landesparlament vertreten sein werden NEOS sowie das Team Stronach - mehr dazu in Politbeben erschüttert Steiermark: FPÖ nur knapp hinter SPÖ und ÖVP (news.ORF.at).

Für den auf 48 Mandate verkleinerten Landtag bedeutet das: Die SPÖ kommt auf 15 Sitze, ÖVP und FPÖ auf je 14, die Grünen erreichen drei Mandate, die KPÖ zwei.

Anderes Muster bei Briefwählern

Das Briefwahlergebnis entsprach nicht dem bekannten Muster, dass ÖVP und Grüne von der Briefwahl profitieren, während SPÖ und FPÖ dadurch ein wenig verlieren. Anders als sonst schnitt die SPÖ besser ab als bei den Urnenwählern - während die ÖVP bei den Briefwählern etwas schlechter abschnitt. Am unbeliebtesten ist die Briefwahl aber tatsächlich bei der FPÖ, die Grünen lagen zwar bei den Briefwählern besser, blieben aber auch bei ihnen einstellig. Das KPÖ-Ergebnis verbesserte sich noch ein wenig.

Die Reaktionen nach der Wahl

Die Landtagswahl 2015 brachte die steirische Politlandschaft zum Beben - dementsprechend unterschiedlich fielen auch die Reaktionen in den Parteizentralen aus: Bei der FPÖ ist man hocherfreut, bei SPÖ und ÖVP ist Wundenlecken angesagt - mehr dazu in Spitzenkandidaten: Freude und Entsetzen, in Die Reaktionen der Landesparteien und in Die Reaktionen der Bundesparteien. An der Parteibasis von SPÖ und ÖVP ist man sich jedenfalls bewusst, dass beim Thema Asyl nachgeschärft werden muss - mehr dazu in Asyl: SPÖ- & ÖVP-Basis sehen Handlungsbedarf -, und die Sozialpartner setzen weiter auf die „Reformpartnerschaft“ - mehr dazu in Sozialpartner setzen weiter auf „Reformpartner“.

„SPÖ und ÖVP noch nie so schlecht“

Der Politologe Peter Filzmaier analysierte das Wahlergebnis: Er sprach von dramatischen Veränderungen und einem historischen Tiefststand für SPÖ und ÖVP, die aber ihre Partnerschaft wohl fortsetzen würden - mehr dazu in Filzmaier: „SPÖ und ÖVP noch nie so schlecht“. Und die FPÖ ist die neue Arbeiterpartei, zumindest in der Steiermark: Laut einer ISA-Wahlbefragung gaben bei der Landtagswahl nicht weniger als 61 Prozent der Arbeiter den Freiheitlichen ihre Stimme - mehr dazu in Wahltagsbefragung: FPÖ neue Arbeiterpartei. Außerdem konnte die FPÖ fast drei Viertel ihrer Wähler von 2010 erneut mobilisieren - mehr dazu in FPÖ mobilisierte viele Stammwähler. Laut einer Analyse der FH Joanneum könnten auch die Gemeindefusionen mit dem Ergebnis etwas zu tun haben - mehr dazu in Die Auswirkungen der Gemeindefusionen.

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