Auf Kinder eingestochen - Fahndung läuft weiter

Die Fahndung nach einem 51 Jahre alten Oststeirer nach einer Messerattacke auf zwei Nachbarskinder am Mittwoch läuft weiter auf Hochtouren. Das Tatmotiv ist nach wie vor unklar. Auch aus der Bevölkerung gebe es laut Polizei keine Hinweise.

Der Gesuchte

Polizei

Der Gesuchte ist ca. 175 cm groß, hat kurze blonde/braune Haare, blaue Augen und er ist bekleidet mit einer grün/grauen Hose und weißem T-Shirt mit Kragen

Dutzende Polizisten durchkämmen mit Suchhunden das weitläufige Waldgebiet nahe des Tatortes - bisher ohne Erfolg. Fest steht laut Polizei nur, dass der Verdächtige zu Fuß geflüchtet sein muss, da Auto und Motorrad des Mannes bei seinem Anwesen gefunden wurden. Die Polizei hat alle Anrainer befragt, doch niemand will den 51-Jährigen gesehen haben. Auch über das Motiv herrscht Rätselraten.

Der Mann ging mit einem spitzen, werkzeugähnlichen Gegenstand auf die beiden Nachbarsmädchen - fünf und sieben Jahre alt - los. Die 44-jährige Mutter schritt ein, und auch ein weiterer Nachbar - es handelt sich um drei nebeneinander liegende Häuser - wurde aufmerksam.

Nachbar schoss mit Gaspistole

Der 41-Jährige dürfte die Kinderschreie gehört haben und schnappte sich seine Gaspistole - mit der gab er drei Schüsse ab, wie Maximilian Ulrich, Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark, sagte. Dann fügte der Angreifer auch ihm noch eine Verletzung am Unterarm zu und ergriff die Flucht.

Cobra stürmte - Täter war schon weg

Zuerst wurde vermutet, dass sich der Tatverdächtige in einem Nebengebäude des Wohnhauses verschanzt hatte - der Notarzt musste unter Begleitschutz von Polizisten zum Haus eskortiert werden. Die Sondereinheit Cobra stürmte schließlich das Gebäude, konnte den Täter aber nicht stellen - seither wird österreichweit nach dem Alleinstehenden gefahndet.

Der Ort des Amoklaufs

Oliver Krutzler

Auch Schwester und Mutter verletzt

Entgegen ersten Angaben von Mittwochabend wurde das jüngere der beiden Mädchen schwer verletzt, von akuter Lebensgefahr war am Donnerstag aber nicht mehr die Rede. Seine zwei Jahre ältere Schwester erlitt ebenfalls Kopf- und Gesichtsverletzungen und musste genäht werden, sie wurde aber bereits nach Hause entlassen. Die ebenfalls verletzte Mutter der Mädchen war am Donnerstag noch im Krankenhaus.

Rätselraten über Motiv

Die Polizei bestätigte ein Berichte, wonach sich der flüchtige Täter auffallend intensiv um die Fünf- und die Siebenjährige gekümmert haben soll - das erzählten Nachbarn, die meinten, er habe den Kindern immer wieder Eis gekauft und sie eingeladen. Dass der Vater des Mädchens den 51-Jährigen aus diesem Grund zur Rede stellte und die Situation deshalb eskalierte, bestätigte die Polizei hingegen nicht - er soll zum Zeitpunkt des Angriffs nicht zuhause gewesen sein. Der 51-Jährige arbeitete als Selbstständiger, er machte kreative Tischlerarbeiten und verkaufte die Werkstücke; von früheren Auffälligkeiten war vorerst nichts bekannt.