AK: Griechenland-Reise nur mit genug Bargeld

Griechenland-Urlauber sollten sich mit ausreichend Bargeld auf die Reise machen – das rät die Arbeiterkammer Steiermark. Touristen dürfen laut griechischer Regierung unbegrenzt Geld abheben. Auf diese Aussage sollte man sich aber nicht verlassen.

Euros und Griechische Drachmen

APA/Roland Schlager

Touristen sollen noch unbeschränkt Bargeld abheben dürfen

Die Banken bleiben in Griechenland bis 6. Juli geschlossen – als Reaktion auf die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Notkredite für griechische Banken einzufrieren. Für Einheimische gilt an Bankomaten ein Tageslimit von 60 Euro. Die Lage sei dramatisch, heißt es von vielen Seiten – mehr dazu in Erste Auswirkungen auf internationale Börsen.

Keine Einschränkungen für Touristen

Die griechische Regierung teilte aber mit, dass die Einschränkungen bei Abhebungen an Bankomaten nicht für Besucher aus dem Ausland gelten würden, wenn diese „mit einer in ihrem Herkunftsland ausgestellten Kreditkarte Transaktionen und Abhebungen“ vornehmen wollen. Verlassen sollte man sich auf diese Aussagen aber nicht, heißt es beim Konsumentenschutz der AK. Schon jetzt sind einige Geldautomaten in Griechenland wegen des Ansturms der Kunden bereits leer.

Ausreichend Barmittel im Gepäck

Hunderte Steirer haben in nächster Zeit einen Griechenland-Urlaub geplant. Sie sollten unter dem Motto „Nur Bares ist Wahres“ reisen, sagt Herbert Eder, Reiserechtsexperte der AK: "Angesichts der Unsicherheiten, die da im Raum stehen, würde ich mich auf derartige Meldungen nicht verlassen. Was die Bezahlung anbelangt, wäre es empfehlenswert, sich mit ausreichend Barmittel zu versorgen, weil die Gefahr besteht, dass die Behebung mit Bankomatkarte vor Ort gar nicht möglich ist.“

Auch Kreditkarte nicht sicher

Wenn Griechenland tatsächlich auf einen Bankrott zusteuert, werden wohl auch Zahlungen mit Kreditkarte nicht mehr möglich sein, sagt der Reiserechtsexperte: „Sollte das Bankensystem in Griechenland in ganz arge Schwierigkeiten kommen, könnte es sein, dass die Banken insgesamt die Tore schließen und sozusagen der Zahlungsverkehr über dem elektronischen Wege nicht möglich ist.“

Die Handelsbeziehungen zwischen der Steiermark und Griechenland sind nicht besonders intensiv - ein „Grexit“ würde die steirische Wirtschaft daher kaum betreffen. Einzelne Firmen könnten aber unter einem Euro-Ausstieg Griechenlands leiden - mehr dazu in „Grexit“ wäre für Steiermark verkraftbar (24.6.2015).

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