Windpark könnte Lipizzaner vertreiben

Ein geplantes Windparkprojekt auf der Stubalm sorgt derzeit für Aufregung. 21 Windräder sollen errichtet werden, doch Tourismusverantwortliche der Region sowie das Bundesgestüt Piber äußern Bedenken.

Der Windpark soll dort, wo die Junghengste aus dem Lipizzaner-Gestüt Piber die Sommermonate verbringen, entstehen. Sieben Windräder gibt es in diesem Almengebiet bereits, 21 weitere sollen dazukommen - das sorgt für einigen Unmut und Proteste in der Region.

Lipizzaner reagieren auf äußere Einflüsse

Erwin Klissenbauer vom Bundesgestüt in Piber befürchtet durch diesen Windpark negative Auswirkungen auf die edlen Rösser: „Pferde sind Fluchttiere und reagieren daher auf externe Einflüsse wie Wind, Lärm und Schattenbildung extrem. Sie fühlen sich dann nicht mehr wohl und versuchen zu flüchten.“

Windrad

ORF.at/Michael Baldauf

21 neue Windräder sollen auf der Stubalm aufgestellt werden

Ähnlich sehen das die Vertreter des Tourismusverbandes Lipizzanerheimat. „Ich befürchte die absolute Zerstörung der Natur. Aber das Schwierigste und Bedenklichste ist das Nebeneinander zwischen Windpark und Lipizzanern“, so Adi Kern, Obmann des Tourismusverbandes.

Land hat Stubalm ausgewiesen

„Wir bauen unsere Region auf dem Namen und die Präsenz der Lipizzaner auf. Sollte es hier zu Konflikten kommen, wären die Auswirkungen so fatal, dass das ein Einzelunternehmer und die Beamten nicht verantworten werden können“, glaubt Kern.

Daher fordern die Gegner des Projekts ein Gutachten, das die Auswirkungen der Windräder auf die Lipizzaner untersuchen soll - ein Plan, dem sich Projektwerber Franz Penz nicht verschließen möchte. Er sei generell offen für Gespräche mit den Gegnern des Projekts, allerdings könne er die Aufregung nicht ganz verstehen, immerhin sei das Gebiet auf der Stubalm vom Land Steiermark als für einen Windpark höchst geeignet ausgewiesen.

Windpark soll 50.000 Haushalte versorgen

„Die Ausweisung als Vorrangzone basiert ja auf umfangreichen Untersuchungen der Landesregierung mit den verschiedensten Fachbereichen. Die einzelnen Gemeinden haben hierbei mitentschieden. Daran sieht man ja, dass es von den Fachkreisen als unbedenklich gesehen wird“, zeigt sich Penz verwundert.

Bevor es ein endgültiges Okay für das Projekt gibt, muss aber die Umweltverträglichkeitsprüfung grünes Licht geben; ist das der Fall, werden 60 Millionen Euro investiert und durch die Windräder Strom für rund 50.000 Haushalte erzeugt.