Arbeitsmarkt: Sozialpartner fordern Investitionen

Mehr als 38.000 Menschen sind in der Steiermark auf Arbeitssuche. Bei einem Arbeitsmarktgipfel der Sozialpartner am Mittwoch in Graz wurde darüber diskutiert, wie man den Motor der steirischen Wirtschaft ankurbeln könnte.

Die Ausgangslage bleibt düster - so rechnet AMS-Chef Karl-Heinz Snobe auf dem steirischen Arbeitsmarkt so schnell mit keiner Entspannung: „Für das zweite Halbjahr 2015 sehe ich jetzt keine Veränderung“ - mehr dazu in Wieder mehr Steirer ohne Arbeitsplatz.

IV sieht Abwanderungsproblem

Vor allem die Investitionsfreude der Betriebe schwächle, sagt Wirtschaftslandesrat Christain Buchmann (ÖVP), während IV-Präsident Jochen Pildner Steinburg eher ein Abwanderungsproblem sieht: „Österreichische Unternehmen investieren zunehmend im Ausland, weil wir einfach nicht mehr wettbewerbsfähig sind.“

ÖGB: Vermögensbezogene Steuer nicht vom Tisch

Die Industrie fordert daher einmal mehr eine Senkung der Lohnnebenkosten - das wiederum wird von Arbeitnehmer-Seite klar abgelehnt: „Lohnnebenkosten sind einfach Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Sozialversicherung, usw. - wenn man das dann angreift, dann sag’ ich auch ganz ehrlich, hätte die Gewerkschaft nicht viel Freud’, weil die würde sich dann zu wehren anfangen“, sagt ÖGB-Chef Horst Schachner, für den auch das Thema vermögensbezogene Steuer noch nicht vom Tisch ist.

Wirtschaftskammer: Weniger bürokratische Hürden

Weniger bürokratische Hürden würde sich dagegen Benedikt Bittmann, Vizepräsident der Wirtschaftskammer, wünschen: „Wir haben Dokumentationspflichten, Aufzeichnungspflichten, es ist einfach das falsche Signal.“

Politik: „Schöne Aufträge in der Pipeline“

Umso mehr will die Politik jetzt die richtigen Signale setzen - unter anderem mit Investitionen in Infrastruktur und Qualifikation, aber auch mit gezielter direkter Unterstützung etwa im Bereich Export und Mobilität, sagt Wirtschaftslandesrat Buchmann: „Da sind sehr schöne Aufträge für die Steiermark in der Pipeline, und das wird für uns eine Mutinjektion, was da in den nächsten Jahren abgehen wird.“ Zu den großen Hoffnungsbranchen gehöre hier etwa auch die Luftfahrt - mit einem Potenzial von bis zu 3.000 Arbeitsplätzen.