Mit Sexuallockstoffen gegen Maiswurzelbohrer
Nachdem Neonicotinoide zur Schädlingsbekämpfung verboten wurden, werden die Bauern erfinderisch: Bereits im Vorjahr wurden in der Grünen Mark mit Fadenwürmern (Nematoden) erste Versuche zur alternativen Bekämpfung des Maiswurzelbohrers unternommen – mehr dazu in Maiswurzelbohrer: Bauern testen Fadenwürmer (11.4.2014) und Sorge um Mais nach Neonicotinoidverbot (23.3.2014).
„Völlig harmlose“ Stoffe
Jetzt wird mit den Sexuallockstoffen auf eine weitere biologische Maßnahme gesetzt. Die Stoffe - sie werden in Pulverform verkauft und mit Stelzentraktoren ausgebracht - seien „völlig harmlos“ und ökologisch: „Niemand braucht davor Angst haben“, so Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark. Diese Verwirrungstaktik ist vor allem beim Obst- und Weinbau nicht neu: Die Sexuallockstoffe werden etwa gegen den Apfelwickler oder auch den Traubenwickler verwendet.
LK/Thomas Raggam
Doppelt schlecht für den Mais
Wenn die Pheromone ihre Aufgabe erfüllen, könnte die Fortpflanzung des Maiswurzelbohrers eingedämmt werden, denn ein Weibchen legt bis zu 500 Eier. Der unter Landwirten gefürchtete Käfer ist im doppelten Sinne schlecht für den Mais: Zum einen frisst der Schädling die Wurzeln, wodurch die Pflanzen umkippen, zum anderen ernähren sie sich auch von den Narbenfäden am Kolben, die der Befruchtung dienen sollen. Neben den Fadenwürmern und Duftstoffen haben die Bauern auch die Fruchtfolge ausgeweitet.