Gewerkschaft fordert Hitzefrei für Bauarbeiter

Die Hitzewelle in der Steiermark erreicht am Dienstag ihren Höhepunkt. Bauarbeiter, die im Freien arbeiten, dürften laut Gesetz zu Hause bleiben - allerdings nur, wenn der Arbeitgeber zustimmt, wozu die Gewerkschaft dringend aufruft.

Am Montag ist auf einer Baustelle in Seiersberg ein Arbeiter kollabiert - für den 54-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Laut Polizei ist bei der Todesursache ein Zusammenhang mit der großen Hitze nicht auszuschließen - mehr dazu in Arbeiter brach auf Baustelle zusammen - tot.

Bauarbeiter

ORF

Wenn der Arbeitgeber zustimmt, bekommen Bauarbeiter bei 35 Grad und mehr hitzefrei

Die Sonne brennt auch am Dienstag nochmals mit aller Macht vom Himmel: Mit bis zu 39 Grad erreicht die Hitzewelle am siebenten Tag ihren Höhepunkt - mehr dazu in Hitzewelle erreicht Höhepunkt (news.ORF.at).

„Es geht nur um wenige Stunden“

Seit 2013 gibt es die gesetzliche Regelung, dass Bauarbeiter, die im Freien arbeiten müssen, ab 35 Grad hitzefrei bekommen. Der Dienstag wäre so ein Tag, und der Chef der Gewerkschaft Bau-Holz, Josef Muchistch, hofft, dass die Arbeitgeber auch ein Einsehen haben: „Es geht ja nur um wenige Stunden. Die Bauarbeiter sind ja meist schon um 6.00 Uhr oder um 7.00 Uhr auf der Baustelle, und wenn um 14.00 Uhr, 14.30 Uhr dieser Hitzepol erreicht ist, dann soll man für diese zwei bis drei Stunden die Arbeiten einstellen.“

„Nichts Unbekanntes in der Branche“

Wenn der Arbeitgeber seine Zustimmung gibt, gebührt den Arbeitern eine Entschädigung in der Höhe von 60 Prozent des Stundenlohns. Anfragen an die Gewerkschaft beweisen, dass zahlreiche Arbeiter an diesem heißen Tagen um ihre Gesundheit fürchten: „Es gibt verstärkt Anfragen, vor allem auch dann, wenn diese Prognosen über 35 Grad stattfinden. Tausende Arbeiter haben bereits 2013 diese Regelung in Anspruch genommen, das ist also nichts Unbekanntes in der Branche“, so Muchitsch.

Mehr Betrieb im LKH

Auch in der Notaufnahme des LKH Graz herrscht dieser Tage etwas mehr Betrieb als sonst: Aufgrund der Hitze seien mehr Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen zu behandeln, aber auch Patienten mit Durchfallerkrankungen aufgrund verdorbener Lebensmittel, heißt es aus dem LKH.