Landwirte suchen Alternativen zu Mais

Die Getreideernte in der Steiermark ist angelaufen - und sie ist für viele Landwirte ein Umbruch, denn Mais wird immer mehr zum Auslaufmodell. Auf den steirischen Äckern wird er immer mehr durch andere Getreidesorten ersetzt.

Mais Ernteausfall Trockenheit

ORF

Obwohl die Getreideanbaufläche wieder größer wurde, kann die Nachfrage durch die heimische Ernte nicht gedeckt werden.

Auf 31.000 Hektar steirischem Ackerland wird Getreide angebaut - das sind 5.000 Hektar mehr als im Vorjahr. Dennoch ist die Fläche nicht ausreichend, um die Nachfrage zu befriedigen - und sie wird es so bald auch nicht sein, sagte Arno Mayer, Pflanzenbau-Experte der Landwirtschaftskammer: „Wir sind das waldreichste Bundesland, und wir Pflanzenbauern würden uns natürlich mehr Anbaufläche wünschen, aber hier sind wir auf unsere nieder- und oberösterreichischen Kollegen angewiesen, die uns in der Steiermark mitversorgen“.

Erste Ergebnisse lassen gute Ernte erhoffen

Die heurige Getreideernte verspreche trotz zu langer Trockenperioden im Frühjahr eine insgesamt gute zu werden, so Mayer: „Die ersten Druschergebnisse zeigen sehr gute Erträge - etwa 500 bis 1.000 Kilogramm unter den Rekorderträgen des Vorjahres. In einigen Wochen wird der Weizen eingefahren sein, hier erwarten wir leider aufgrund der Trockenheit etwas geringere Erträge. Der hätte Spitzenerträge bringen können, wenn wir in den letzten Wochen genug Wasser gehabt hätten.“

Mit Sexuallockstoffen gegen Maiswurzelbohrer

Mit Sexuallockstoffen kämpfen die Landwirte gegen den Maiswurzelbohrer. Die Männchen sollen mit den Düften verwirrt werden und das soll verhindern, dass sie Weibchen finden und befruchten. Erste Versuche wurden bereits gestartet - mehr dazu in „Völlig harmlose“ Stoffe (3.7.2015).

Maisanbauflächen schwinden

Nicht die Witterung, sondern Maiswurzelbohrer und EU-Verbot von hochdosierten Insektiziden lassen die Maisanbauflächen der Steiermark schwinden - heuer um 11.000 Hektar: „Wir hätten sehr gute Rahmenbedingungen für Mais mit dem illyrischen Klima. Aber ein Schädling macht uns ganz stark zu schaffen. Ein durchschnittlicher Landwirt braucht etwa zwei Hektar Getreide um den Ertrag von einem Hektar Mais zu ersetzen; und die Landwirte müssen Fruchtfolge machen - Lösung ist jetzt mehr Getreide und mehr Alternativen.“ Dazu gehören unter anderem Soja und Kürbis. Damit will man auch gegenüber der Konkurrenz aus Ungarn und Rumänien punkten.

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