Asyl: Verständnis und Empörung in Fehring

In Fehring im Bezirk Südoststeiermark wird für ein Jahr ein Asyl-Verteilzentrum für rund 150 Flüchtlinge entstehen. Bei den Bewohnern der 7.300-Einwohner-Gemeinde sorgt das für unterschiedliche Reaktionen.

Auf der Suche nach einem Verteilzentrum für Asylwerber in der Steiermark wurde das Innenministerium in der Südoststeiermark fündig: Die Kaserne in Fehring soll für ein Jahr als Verteilzentrum für maximal 150 Flüchtlinge genützt werden - mehr dazu in Verteilzentrum kommt nach Fehring.

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Viele der rund 7.300 Einwohner der Gemeinde zeigen auf Nachfrage des ORF Verständnis für die Entscheidung, einige lehnen ein Verteilzentrum in ihrer Heimatgemeinde aber auch strikt ab.

Gernot Maier, Leiter der Abteilung Grundversorgung im Innenministerium, betont, dass die Lösung nur für ein Jahr gilt: „Das Land Steiermark hat jetzt entschieden, dieses Verteilungsquartier für ein Jahr in Fehring zu etablieren, um in diesem Jahr dann einen weitern Standort in der Steiermark zu finden. Die Kaserne in Fehring steht nur für ein Jahr zur Verfügung“, so Maier.

„Sind Feuerwehr für die Steiermark“

Die Befristung auf ein Jahr habe man in der Verhandlungen herausgeschlagen, so der Fehringer Bürgermeister Johann Winkelmaier (ÖVP), dennoch sei er nicht glücklich: „Die Stadtgemeinde und ich als Bürgermeister können diese Entscheidung grundsätzlich nicht mittragen. Es war immer unsere Meinung, dass die Kaserne mitten im Wohngebiet nicht geeignet ist für so eine Einrichtung, aber das Land war anderer Meinung, also wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt.“

Der Bürgermeister will die Bürger informieren: „Wir müssen uns damit abfinden, denn wir sind quasi für die Steiermark die Feuerwehr. Es muss per Gesetz bis 20. Juli ein Verteilzentrum fast schon installiert sein.“ Der Vertrag wird am Dienstag in Wien unterschrieben, die ersten Flüchtlinge sollen in einigen Wochen in Fehring ankommen.

Kritik von der FPÖ

Kritik an der Entscheidung kommt auch von der FPÖ: Der steirische FPÖ-Nationalratsabgeordnete Walter Rauch meint, man brauche kein zweites Traiskirchen in Fehring. Die südoststeirische SPÖ-Landtagsabgeordnete Cornelia Schweiner sagt, es sei noch vieles unklar - sie fordert einen runden Tisch, an dem regionale Verantwortliche aus Politik, der Polizei und der Bezirkshauptmannschaft sowie das Innen- und Verteididgungsministerium teilnehmen sollen, um alle Pläne und Konzepte offen zu legen.