Hitze sorgt für viele Schlangeneinsätze

Die große Hitze sorgt auch heuer wieder für zahlreiche Schlangeneinsätze. Während in Kellern und Gärten vor allem harmlose Nattern unterwegs sind, kann für Wanderer die giftige Kreuzotter durchaus gefährlich werden.

Die Schlangen-Hochsaison beginnt eigentlich erst im September - trotzdem musste die Berg- und Naturwacht heuer schon 38 Mal ausrücken, das sind um etwa zehn Prozent mehr Einsätze als im Vorjahr um diese Zeit. In Bärnbach im Bezirk Voitsberg musste die Feuerwehr erst am Mittwoch ausrücken, um eine Schlange einzufangen - das Tier hatte sich in der Toilette einer Wohnung verkrochen. Die Schlange wurde in einen nahe gelegenen Wald gebracht.

Die gefundene Schlange

FF Bärnbach

Auf der Suche nach Abkühlung

Der Grund dafür ist in der anhaltenden Hitzewelle zu finden: Die meist ungiftigen Nattern meiden die große Hitze und ziehen sich ins Kühle zurück - etwa in Gärten, Keller und Lichtschächte, sagt Heinz Pretterhofer, Landesleiter der Berg- und Naturwacht: „Südlich von Graz haben wir die meisten Einsätze gehabt, auch im Leobener Raum, Hartberg, Leibnitz, Feldbach - hier waren die meisten Einsätze zu verzeichnen.“

Ringelnattern wiederum suchen bevorzugt die Nähe zum Wasser: „Wenn man im Garten einen Bottich hat, dann kommen halt die Ringelnattern auch dort hin, oder wenn man ein Biotop oder einen kleinen Teich hat - auch da werden sie jetzt natürlich verstärkt hinkommen“, so Pretterhofer. Erst einmal kam es heuer vor, dass eine nicht heimische Schlange gefunden wurde - eine Königsnatter hatte sich auf ein Anwesen in Leoben verirrt.

Kreuzotter

APA/Dick Klees

Wanderer müssen vor allem auf die Kreuzotter aufpassen

Kreuzotter für Wanderer gefährlich

Erst ab 600 Metern Höhe ist die giftige Kreuzotter heimisch. Seit Anfang Juni wurden bereits drei Wanderer von einer gebissen, zuletzt erst vergangenes Wochenende nahe Mariazell und im Toten Gebirge.

Pretterhofer rät in so einem Fall Ruhe zu bewahren und sofort zum Arzt zu gehen: „Wenn man von einer Kreuzotter gebissen wird, sollte man auf keinen Fall die Wunde aussaugen oder abbinden. Man muss sich hinsetzen und ruhig sein - je mehr man sich aufregt, desto schneller geht das Gift in die Blutbahn.“

Vor allem beim Klettern und Beerensuchen sei derzeit Vorsicht geboten, sagt Pretterhofer, denn die Kreuzotter versteckt sich gerne sowohl in Felswänden, als auch in Heidelbeerstauden.

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