HCB-Blaukalk kommt doch nicht nach Eisenerz

Mit HCB belasteter Blaukalk aus Kärnten wird jetzt doch nicht am Erzberg gelagert. Das Geschäft mit dem vermeintlichen Giftmüll dürfte am Widerstand der Ortspolitik gescheitert sein.

Erst am Dienstag wurde bekannt, dass auf der Deponie Paulisturz am Erzberg 490 Tonnen Blaukalk gelagert werden sollen, die nach dem Umweltskandal im Kärntner Görtschitztal entsorgt werden müssen - mehr dazu in HCB-Blaukalk soll nach Eisenerz kommen -, und auch am Mittwoch ging man bei der Firma Donauchemie noch davon aus, das übervolle Lager in Brückl in Kärnten schon bald entlasten zu können.

Aktiv Interesse bekundet

Die Mulden- und Hangdeponie Paulisturz am Erzberg hätte sich laut Umweltministerium als Lagerstätte geeignet, zudem soll sich die Restmüllverwertungs-GmbH in Eisenerz auch aktiv beworben haben, so Donauchemie-Vorstand Franz Geiger: „Die Anlage hat gesagt, sie nehmen 490 Tonnen; behördlich ist es genehmigt, daher gehen wir davon aus und hoffen, dass das passiert.“

Tatsächlich habe man Interesse bekundet, sagt Andreas Mehlmauer-Larcher von der Restmüllverwertungs-GmbH am steirischen Erzberg, der Müll werde aber dennoch nicht kommen: „Man hat rechtlich, juristisch alles durchgeführt, man könnte es, aber wir haben uns jetzt in der Geschäftsführung dazu entschlossen, dass wir diese 490 Tonnen aus Brückl nicht übernehmen werden. Wir haben kein Vertragsverhältnis mit Brückl oder der Donauchemie.“

Massiver Druck von Seiten der Ortspolitik

Der Druck von Seiten der Politik dürfte das lukrative Geschäft mit dem Müll zum Platzen gebracht haben: Von der Restmüllverwertungs-GmbH heißt es, man wolle das gute Einvernehmen mit Bürgermeisterin Christine Holzweber (SPÖ) nicht aufs Spiel setzen.

Diese hatte ja heftigen Widerstand angekündigt und zeigt sich nun erleichtert: „Es ist für mich schon sehr befreiend. Wir wollen im Bereich des Tourismus unser kleines, zartes Pflänzchen weiter erstarken lassen, wir haben Chancen in unserer Region, und da wäre so eine Deponie auf keinen Fall geeignet gewesen.“

Nun wolle man sich in Eisenerz mit voller Kraft auf die Etablierung des Fremdenverkehrs konzentrieren, so Holzweber: Im Dezember werden die ersten Ferienwohnungen im Eisenerzer Münichtal bezugsfertig, und es soll auch schon Interessenten geben.