Elf neue Betriebe pro Tag in der Steiermark
Die Zahl der Unternehmensgründungen ist ein wesentlicher Indikator für einen Wirtschaftsstandort; und dieser dürfte in der Steiermark im Aufschwung sein, zumindest werden die aktuellen Gründerzahlen von Seiten der Wirtschaftskammer so gedeutet. Im ersten Halbjahr 2015 wurden in der Steiermark 2.020 Unternehmen neu gegründet - 2,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres.
Überwiegend werden Ein-Personen-Unternehmen aufgesperrt. Mehr als die Hälfte der Unternehmensgründer ist männlich. Im Durchschnitt gründen Steirer mit 37,5 Jahren ihren Betrieb.
Chef-Sein im Trend
Die meisten neuen Unternehmen, 42 Prozent, werden in der Sparte „Handwerk und Gewerbe“ gründet. Viele Jungunternehmer machen sich aber auch im Handel selbständig, verstärkt versuchen Jungunternehmer im Bereich Consulting Fuß zu fassen. Den Anstieg der Unternehmensgründungen um 2,5 Prozent im ersten Halbjahr führte Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk auf die Steiermark als besonders pulsierender Wirtschaftsstandort zurück. Aber auch darauf, dass der Wunsch, der eigene Chef zu sein, scheinbar im Trend liegt.
„Die neuen Rockstars“
„Man kann durchaus stolz sagen, diese Start ups, die neuen Unternehmen, sind so etwas wie die neuen Rockstars im unternehmerischen Tun, und das ist eine Lebenseinstellung. Und bei der Motivbefragung geben viele natürlich an, die flexible Zeiteinteilung, die eigene Verantwortung zu übernehmen“, so Herk.
Einige Forderungen
Um diese positive Entwicklung zu verstärken, forderte der Wirtschaftskammerpräsident einmal mehr die Entlastung des Faktors Arbeit, die Senkung der Lohn-Nebenkosten aber auch weniger Bürokratie: „Bürokratie und bürokratische Entlastungen sind der große Hemmschuh und Hemmfaktor von jungem, unternehmerischem Lifestyle. Ich glaube, hier braucht es einfach wieder eine Reduktion, hier braucht es für diese jungen Unternehmen Unterstützung, um diese positive unternehmerische Dynamik auch weiter voranzutreiben“, so Herk.
Wege gegen Arbeitslosigkeit
Auch müssten neue Wege beschritten werden, so Herk, um der Rekordarbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Denn laut Studie der Donau Universität Krems werden mit jeder Unternehmensgründung - statistisch gesehen - 2,4 Arbeitsplätze geschaffen.