„Spar“-Mitarbeiterin nach Hass-Posting gekündigt
Vor kurzem hat der Fall eines Lehrlings auf Oberösterreich für Schlagzeilen gesorgt, der nach einem Hass-Posting gegen Asylanten auf Facebook seine Lehrstelle verloren hat. Jetzt gibt es einen ähnlichen Fall in der Steiermark wie der „Kurier“ in seiner Ausgabe vom Donnerstag berichtete. Auslöser für das Posting der Frau war ein Brand vergangene Woche vor dem Erstaufnahmelager Traiskirchen.
Arbeitsverhältnis einvernehmlich beendet
Sinngemäß schrieb die Grazerin in ihrem mit Grammatikfehlern gespickten Kommentar, dass es schade sei, dass es nicht im Gebäude gebrannt habe: „was? vor den Mauern. In den Gebäude wäre besser. schlecht gezielt.“ Kunden der Supermarkt-Kette machten die Geschäftsleitung auf das Posting aufmerksam. Die Geschäftsleitung reagierte umgehend. Nach einem Gespräch mit Betriebsrat und Geschäftsführer wurde das Arbeitsverhältnis einvernehmlich beendet.
Nicht mit Unternehmensphilosophie vereinbar
Gegenüber dem „Kurier“ bestätigte man bei „Spar“ diesen Schritt. Es habe sich um eine Führungskraft, die Vorbildfunktion habe, gehandelt, hieß es. Die fremdenfeindliche Meinung, die von der Mitarbeiterin veröffentlicht wurde, lasse sich nicht mit der Unternehmensphilosophie von „Spar Österreich“ vereinbaren. Man beschäftige Menschen aus 30 Nationen, da habe Fremdenfeindlichkeit keinen Platz.
Abmahnung für ÖAMTC-Mitarbeiter
Ein steirischer ÖAMTC-Mitarbeiter hatte vergangene Woche ebenfalls mit einem Eintrag im sozialen Netzwerk für Unruhe gesorgt: Der Mann teilte ein Foto einer Frau in einer Burka aus Warnwesten-Stoff und machte sich darüber lustig. Am Donnerstag habe ein internes Gespräch stattgefunden, sagte ÖAMTC-Sprecher Hans-Peter Auer. Der Mann habe das Bild lustig gefunden, die Dimension falsch eingeschätzt. Der Mitarbeiter wurde abgemahnt. „Es war nicht dieselbe Dimension wie etwa bei dem Fall in Oberösterreich“, so Auer. „Wäre es so gewesen, hätten wir ihn gekündigt.“ Der Autofahrerklub distanzierte sich von dem Posting und verwies auf seine Mitarbeiter mit Migrationshintergrund: „Wir freuen uns, dass wir sie haben.“
Traiskirchen: Ministerium prüft Amnesty-Antrag
Die Zustände im völlig überfüllten Asylerstaufnahmezentrum Traiskirchen sorgen auch bei internationalen Beobachtern bereits für Aufsehen: Amnesty International (AI) stellte nun einen Antrag, in Traiskirchen eine Prüfung durchzuführen. Das Innenministerium bestätigte das am Donnerstag. Man werde den Antrag prüfen und entscheiden, ob das AI-Team aus Menschenrechtsexperten, Ärzten und Dolmetschern Zugang erhält, hieß es aus dem Ressort - mehr dazu in Begutachtung von Traiskirchen - Innenministerium prüft Amnesty-Antrag (news.ORF.at).