Juli-Hitze sorgte vermehrt für Herzprobleme
Je heißer der Sommer, desto mehr Patienten muss die Kardiologie des LKH Graz versorgen - und so viele Tage, an denen mehr als 30 Grad Celsius gemessen wurden, gab es im Juli noch nie - mehr dazu in Tropentage-Rekord im Juli.
Bis zu 70 Fälle pro Tag
Der heurige Sommer sorgt also für Hitzerekorde, sorgt aber auch für besonders viel Betrieb in der Kardiologie am LKH Graz: Gab es im Monat Mai tagsüber noch gut 40 Notfälle, so waren es im Juli knapp 70, in den Nächten war die Zahl nahezu gleich. Die häufigsten Beschwerden bei großer Hitze sind Kopfschmerzen und Schwindelgefühl - dies kann bis zu Schwächeanfällen und im schlimmsten Fall zum Kreislaufkollaps führen.
„Verbrechen am Körper“
Noch immer würden viele Menschen die Risiken der Hitze falsch einschätzen, sagte Oberarzt Olev Luha von der Kardiologie am LKH Graz: „Der größte Gefahr ist, was ich immer wieder gesehen habe in der prallen Hitze: Die Leute gehen ganz einfach joggen zu Mittag, wenn es die heißeste Zeit ist - das ist meiner Meinung nach ein Verbrechen am Körper.“
Herz muss schneller schlagen
Bei enormer Hitze benötigt der Körper mehr Energie: Das Herz muss schneller schlagen, um den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Darum sei zusätzliche Belastung durch Sport bei hohen Temperaturen besonders gefährlich, so der Oberarzt. Zudem versucht der Körper, sich durch Schwitzen abzukühlen; dadurch verliert er sehr viel Flüssigkeit, was dem Herz-Kreislauf-System sehr zu schaffen macht.
„Meist übergewichtige Menschen“
„Unter der Hitze leiden sicher meistens übergewichtige Menschen, dann die Leute, die älteren Alters sind, weil mit älterem Alter auch einige Krankheiten dazukommen - wie Herzklappenkrankheiten oder Gefäßkrankheiten, und die müssen sich am meistens aufpassen“, so Luha.