Deutschlandsberg testet ELGA-Umstellung

Mit einem Jahr Verspätung wird es nun ernst mit der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA): Ende 2015 hält ELGA in die ersten Spitäler Einzug, im Frühjahr soll die E-Medikation beginnen. Der Bezirk Deutschlandsberg ist Testregion.

E-Card

APA/Harald Schneider

Zeitgleich mit den steirischen Spitälern wird ELGA auch in Wien eingeführt, schrittweise folgen die anderen Bundesländer

Sowohl beim ELGA-Einzug in die Spitäler als auch bei der E-Medikation nimmt die Steiermark eine Vorreiterrolle für ganz Österreich ein. Der Bezirk Deutschlandsberg ist Testregion für die E-Medikation, allerdings gibt es noch etliche offene Fragen.

Abläufe und Organisation anpassen

Ab dem 1. Dezember soll es den Ärzten der steirischen Spitäler möglich sein, Patientenbefunde abzurufen, die an anderen Krankenhäusern erstellt worden sind. Der IT-Bereich funktioniere, sagte der EDV-Chef der Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), Werner Leodolter; wichtig sei es nun, die Arbeitsabläufe und die Organisation an ELGA anzupassen - so müssten etwa die Befunde anders als bisher verfasst werden: „Die Schulungen erfolgen noch, weil wir die natürlich zeitnahe zum Einführungszeitpunkt machen“, so Leodolter.

Deutschlandsberg soll testen

Ein Anwendung von ELGA ist die E-Medikation: Sie macht alle Medikamentenverordnungen elektronisch sichtbar. Der erste Testbetrieb mit den niedergelassenen Ärzten, den Apotheken und dem LKH soll im Frühjahr im Bezirk Deutschlandsberg starten.

„Haben Equipment nicht“

Der Stainzer Internist und Vizepräsident der Ärztekammer Steiermark, Martin Georg Millauer, ist noch skeptisch - seit der ersten Informationsveranstaltung im März für die Deutschlandsberger Ärzte herrsche Funkstille: „Die Bedenken waren insofern gegeben, als dass eben wichtige Dinge wie zum Beispiel Hausbesuche, Besuche in Pflegeheimen ein Problem darstellen, weil wir dieses Equipment nicht mit haben, wo wir elektronisch die Rezepte eingeben“, so Millauer.

„Noch keine mobile Lösung“

Medikamentenverordnungen bei Hausbesuchen seien tatsächlich ein Problem, räumte ELGA-Geschäftsführerin Susanne Herbek ein: „Gegenwärtig gibt es noch keine mobile Lösung für das e-Card-Netz, und daher wird vorerst im Rahmen von Hausbesuchen ELGA noch nicht direkt abrufbar sein“, so Herbek. Sie rechne aber damit, dass die E-Medikation in Deutschlandsberg ab April 2016 funktionieren werde.

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