AK warnt vor Abzocke bei Schlüsseldiensten
300 Euro hat eine Familie aus dem Murtal für fünf Minuten Arbeit eines deutschen Schlüsseldienstes bezahlt. 65 Euro hätte der ortsansässige Schlüsseldienst verlangt. Jede Woche melden sich derzeit Geschädigte bei der steirischen Arbeiterkammer, weil sie überhöhte Rechnungen einer deutschen Firma aus dem Raum Essen bekommen. Die Betroffenen würden meist hilfesuchend mit dem Smartphone den Begriff „Schlüsseldienst“, googeln und so an die Anbieter gelangen, heißt es von der Arbeiterkammer.
Hohe Anfahrtspauschalen werden verrechnet
Oft sind die österreichische Handynummern der deutschen Firmen bei den Internet-Suchergebnissen sehr weit oben gereiht, sagt Bettina Schrittwieser, Leiterin des Konsumentenschutzes in der steirischen Arbeiterkammer: „Also es sind Unternehmen mit ihrem Sitz in Deutschland, die ihre Monteure in Österreich lukrieren. Die Anfahrtszeit ist soweit uns berichtet wurde nicht besonders lang, aber es gibt halt sehr hohe Rechnungen, weil sehr hohe Pauschalen für die Anfahrt, für den Einsatz insgesamt verrechnet werden. Die Rechnungen die uns bekannt sind, liegen zwischen 400 Euro für die einfachsten Schlösser bis zu 600, 700, 800 Euro.“
Kaum Chancen Geld zurück zu bekommen
Bezahlt wird von den Kunden meist sofort und mit Bargeld, so die AK. Es werde auch angeboten, gleich gemeinsam Geld abheben zu fahren. Ortsansässige Schlüsseldienste verrechnen für die gleiche Leistung mindestens zwei Drittel weniger, sagt Bettina Schrittwieser. Das Geld, das an solche Schlüsseldienste bezahlt wurde, sei laut AK weg, weil eine Exekution in Deutschland meist aussichtlos sei, da die Firmen ständig wechseln würden. Immer wieder würden auch unnötige Arbeiten durchgeführt, zum Beispiel Zylinder aufgebohrt und ausgetauscht, so Schrittwieser: „Wir raten dazu, bekannte ortsansässige Unternehmen anzurufen und wenn die keinen Notdienst anbieten, dann können die weiterhelfen wer seriös Hilfe leisten kann.“