Flüchtlinge: Ambulanzen in Notquartieren

Die Krankenanstaltengesellschaft KAGes baut in den steirischen Flüchtlingsnotunterkünften Ambulanzen auf. Viele Flüchtlinge haben durch die lange Flucht gesundheitliche Probleme.

Viele Flüchtlinge, die in der Steiermark ankommen, sind seit Wochen auf der Flucht, haben kilometerlange Fußmärsche und oft auch zahlreiche Nächte im Freien hinter sich. Die Folge: Erschöpfungszustände, grippale Infekte oder Dehydration - mehr dazu in Flüchtlinge: Immer mehr Erkrankungen. Bei den steirischen Spitälern reagiert man nun darauf und plant in den beiden großen Notunterkünften in Graz-Webling und in Unterpremstätten mobile Ambulanzen aufzubauen.

Interdisziplinäre Ambulanzen

Die mobilen Ambulanzen - sie sollen kommende Woche in Betrieb gehen - beschreibt der Vorstandsvorsitzende der KAGes, Karlheinz Tscheliessnigg, folgendermaßen: „Wir werden aus unseren Häusern Ärzte abstellen müssen, die dort vor Ort eine Art interdisziplinäre Ambulanz aufbauen. Geregelt soll das ganze natürlich mit Hilfe der Polizei, des Bundesheeres und des Roten Kreuz werden“.

Spitäler bereiten sich auf Patienten ohne Papiere vor

In den Ambulanzen sollen all jene behandelt werden, die nicht so schwer krank sind, dass sie ins Krankenhaus müssen. Aber auch in den Spitälern bereitet man sich darauf vor, künftig öfter Menschen zu behandeln, die keine Papiere haben, so Tscheliessnigg: „Wie sie dokumentiert werden, sie haben ja in der Regel keinen Pass, noch sagen sie ihren Namen, sie wollen ja nicht hier registriert werden, und wie man dann trotzdem schauen kann, dass zu dem richtigen Patienten das richtige Labor oder die richtige Behandlung kommt“. In der KAGes arbeitet man derzeit an einem Registrierungssystem ohne Personaldokumente, das trotzdem Patientensicherheit gibt.

Bundesheer verlegt Kompanie an Grenze

An der Grenze zu Slowenien ist die Lage unterdessen ruhig: Das Bundesheer verlegte eine verstärkte Kompanie an die slowenisch-steirische Grenze, die die Polizei bei der Kontrolle unterstützen soll - mehr dazu in Bundesheer verlegt Kompanie an Grenze.

Angesichts der großen Zahl der Schutzsuchenden schränkt nun auch Kroatien den Grenzverkehr massiv ein: Die Regierung in Zagreb riegelte die Straßen zu sieben von insgesamt acht Grenzübergängen nach Serbien ab - mehr dazu in Kroatien schließt Grenzübergänge (news.ORF.at).

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