Steiermark bleibt nach der Kur in Bewegung

Im Herbst startet in der Steiermark das Bewegungsprogramm „Jackpot“ - es soll Patienten nach einer Kur helfen, den Lebensstil zu ändern und auf Bewegung zu setzen. Bis 2022 soll das Projekt österreichweit ausgebaut werden.

In zwölf kostenlosen Einheiten können Menschen das während der Kur gewonnene Bewegungsverhalten in den Alltag integrieren. Initiatoren des Projekts sind die österreichischen Sozialversicherung und die drei Sportdachverbände ASKÖ, ASVÖ und Sportunion.

Lebensstil ändern, auf Bewegung setzen

„Wir müssen einerseits schauen, dass man jemanden während der Kur überzeugt, seinen Lebensstil zu ändern und mehr auf Bewegung zu setzen - wir müssen aber auch sichergehen, dass diese Veränderung entsprechend nachhaltig ist“, erklärt Thomas Neumann, Direktor der Sozialversicherungsanstalt der Gewerblichen Wirtschaft (SVA).

Außerdem sollen mithilfe des Bewegungsprogramm die Kriterien der „Österreichischen Bewegungsempfehlung“ erreicht werden - demnach sollten Erwachsene pro Woche mindestens 150 Minuten Bewegung mittlerer Intensität durchführen.

Nach einer Kur kämen Patienten sehr motiviert nach Hause, weiß Claudia Francesconi von der Pensionsversicherungsanstalt (PVA): „Aber vor allem in der Peripherie gab es bisher keine Andockstelle für Patienten, wo sie ihre Motivation in sinnvolle Bahnen lenken konnten.“

Muskulatur und Herz-Kreislauf-System stärken

Ab Oktober bieten nun regionale Sportvereine an ausgewählten steirischen Standorten „Jackpot“ an: Konkret handelt es sich um inhaltlich standardisierte Einheiten zu je 90 Minuten. Dieses Programm unterteilt sich in verschiedene Blöcke - zum einen gibt es Bewegungseinheiten, die das Herz-Kreislauf-System aktivieren, zum anderen stärken die Einheiten die Muskulatur. Außerdem gibt es Gespräche, in denen die Teilnehmer ihre Zielsetzungen besprechen und sich gegenseitig unterstützen können.

Menschen, die bereit sind, etwas zu verändern

Dass Patienten das Bewegungsprogramm positiv annehmen, steht für die Initiatoren außer Zweifel: „Wenn jemand die Erfahrung gemacht hat, aufgrund einer Krankheit eine Kur machen zu müssen, wird es ihm nicht zu beschwerlich sein, ein regional ausgelegtes Projekt in Anspruch zu nehmen“, so Stefan Herker, Präsident der Sportunion Steiermark.

Außerdem treffe das Programm auf eine Zielgruppe, die bereit ist, etwas zu verändern, sagt Sylvia Titze vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Graz: „Wir hoffen, dass die Bewegung nach dieser Zeit für sie schon so zur Gewohnheit geworden ist, dass die Personen weiterhin im jeweiligen Verein bleiben und das Angebot weiterhin nutzen.“

Sollte sich „Jackpot“ in der Steiermark als Erfolg erweisen, wird das Bewegungsprogramm bis 2022 auf ganz Österreich ausgeweitet.

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