VW-Skandal: Autoclubs beruhigen Betroffene

Mehr als 363.000 manipulierte Diesel-Pkws hat Volkswagen in Österreich verkauft. Weitere Informationen sind rar gesät - was passiert mit den betroffenen Wägen? Die steirischen Autofahrerclubs versuchen zu beruhigen.

Seit Mittwoch ist die Zahl jener manipulierten Fahrzeuge bekannt, die in Österreich im Umlauf sind: Mehr als 363.000, betroffen sind die Marken VW, Audi, Seat und Skoda der Baujahre 2009 bis 2014. Wie viele Wagen konkret in der Steiermark betroffen sind, kann derzeit nur grob geschätzt werden - der ÖAMTC geht davon aus, dass es 50.000 bis 60.000 sind. Der VW-Konzer kündigte an, sämtliche Autos kostenlos umzurüsten - mehr dazu in „Servicemaßnahmen“ auf VW-Kosten (news.ORF.at).

ÖAMTC: Über 100 Anfragen

Es riefen täglich betroffene Autolenker an, sagt Hans-Peter Auer vom ÖAMTC: „Wir hatten bis jetzt 100 bis 120 Anfragen.“ Die Menschen seien verunsichert: Darf man mit dem Auto überhaupt noch weiterfahren? Muss man sich beim Vertragshändler melden? Auer versucht zu beruhigen: „Die Autos funktionieren ganz normal weiter, man braucht sich auch nicht aktiv an den Händler wenden. Es nimmt der Konzern über die Behörde einfach mit jedem Kunden Kontakt auf.“

Betroffene werden schriftlich verständigt

Konkret heißt das, dass betroffene Zulassungsbesitzer einen Brief zugeschickt bekommen. Ob anschließend der Chip mit der manipulierten Software getauscht oder ein neues Programm hinaufgespielt wird, steht noch nicht fest - die Arbeiten sollen jedenfalls wenige Stunden dauern.

Mehr Information von Volkswagen erwünscht

Der ÖAMTC will jedenfalls weiterhin Antworten einfordern, betont Auer, und auch der ARBÖ Steiermark wünscht sich mehr Information vom Volkswagen-Konzern: „Wir werden laufend mit Anfragen konfrontiert“, sagt ARBÖ-Landesgeschäftsführer Thomas Jank.

Müssen Zulassungsbesitzer Steuern nachzahlen?

Aber auch Jank beruhigt aber: Seiner Information nach bestehen keine Gefahren für Lenker oder Auto. „Dementsprechend ist auch die Verunsicherung nicht wirklich groß, sondern eher das Informationsbedürfnis.“ Viele Fragen sind nämlich noch offen, ob etwa wegen des höheren Schadstoffausstoßes Steuern nachgezahlt werden müssen.

Im Skandal um manipulierte Abgasmesswerte droht dem deutschen Volkswagen-Konzern die erste Klage: Harris County im US-Bundesstaat Texas fordert wegen Luftverpestung durch mindestens 6.000 in dem Bezirk verkaufte VW-Dieselfahrzeuge mehr als 100 Millionen Dollar (89 Mio. Euro) Entschädigung - mehr dazu in Millionenentschädigung gefordert (news.ORF.at).

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