Graz: Rücker verlässt Politik

Knalleffekt in der Grazer Stadtpolitik: Lisa Rücker, grüne Kulturstadträtin, kehrt der Politik den Rücken. Sie will zwar bis 2017 im Amt bleiben, dann aber nicht mehr kandidieren.

Nach 15 Jahren in der Stadtpolitik - davon fünf als Vizebürgermeisterin - wolle sie in ein neues Leben gehen. Die für Kultur, Gesundheit und Umwelt zuständige Grüne tritt aber nicht sofort zurück: Sie bleibt noch bis zum Ende der Legislaturperiode 2017 im Amt und werde danach nicht mehr kandidieren.

Lisa Rücker

APA/Markus Leodolter

Lisa Rücker steigt mit Ende der Legislaturperiode aus der Politik aus

Ausstieg aus persönlichen Gründen

Ihr Ausstieg aus der Politik habe vor allem persönliche Gründe: Ich habe jetzt zehn Jahre in einer Regierungsverantwortung und 15 Jahre mit Ende dieser Periode sehr viel Kraft und Leidenschaft für diese Stadt aufgewandt. Ich bin jetzt über 50, und ich möchte mit ganzer Kraft noch einmal einen neuen Lebensabschnitt planen." Ihre Zukunft könne sie sich in Bereichen vorstellen, die sich mit Politik und Demokratie beschäftigen - aber eben nicht als Politikerin.

Letzter Arbeitsschwerpunkt: Kulturpolitik

Als einen Schwerpunkt ihrer Arbeit der nächsten beiden Jahre sieht Rücker die Kulturpolitik: „Da geht es ums Zusammenleben, und das ist eines der wichtigsten Themen auch gerade in unserer Stadt und in unserer Gesellschaft, wenn wir uns die Rahmenbedingungen, die sich ja gerade sehr massiv ändern, anschauen. Deswegen ist es mir wichtig zu gestalten, dass Menschen lernen und Möglichkeiten haben, über Kultur aufeinander zuzugehen, Begegnung möglich ist, Auseinandersetzung, aber auch gesellschaftliche Reflexion.“

Simpel und differenziert zugleich

Angesprochen auf die letzten Wahlergebnisse der Grünen, die zwar Zuwächse, aber eher im kleinen Bereich zeigen, meint Rücker: „Wir sind eine Partei, die differenziertere Antworten gibt, und es ist leider so, dass in Zeiten, wo Ängste und Sorgen steigen, die Protestwähler sich eher zu jenen Parteien hingezogen fühlen, die ganz simple Antworten geben. Das ist ein Thema für uns, damit setzen wir uns auseinander, und ob wir das schaffen, zwischen Populismus und populärer Politik, dass man verständlicher und trotzdem in der Differenziertheit antworten kann, da werden wir noch Lösungen suchen müssen.“

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