Lebensmittelmüll: Studie zeigt Horrorzahlen

In Großküchen, Hotels und Gasthäusern wandert fast die Hälfte der Speisen in den Müll - zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt eine am Dienstag in Graz präsentierte Studie. Die Initiative „United Against Waste“ will gegensteuern.

Brot im Abfall im Mülleimer

ORF

In der Steiermark wurden drei Betriebe untersucht - die Thermen in Köflach und Loipersdorf sowie das JUFA in Tieschen -, und in allen drei wurde bereits reagiert, heißt es

„United Against Waste“ analysierte 29 Küchenbetriebe in ganz Österreich: Demnach landen im Schnitt österreichweit pro Küchenbetrieb fünf Tonnen Lebensmittel pro Jahr im Müll, bis zu 45 Prozent der ausgegebenen Essen werden weggeworfen, und eine zweite Verwertung, etwa als Schweinefutter, gibt es nicht mehr. Laut der Studie werden jährlich österreichweit Lebensmittel im Wert von 380 Millionen Euro entsorgt.

Seitinger: „Gute Rezepte“

In Großküchen landen ganze Mittagessen unberührt im Mist. Die Betriebe müssen deshalb dringend umdenken, fordert Landesrat Johann Seitinger (ÖVP): „Das ist eine gigantische Summe Geld, und da muss man ansetzen. Da haben wir gute Rezepte dafür: Wenn hier der Wirt ein bisschen überlegt, portionengerecht an die Gäste heranzutreten, ist das ein Schritt, und wenn die Gastronomie das kann, dann kann es auch die Großküche im Krankenhaus oder im Sozialheim. Hier gibt es unterschiedliche Esser, und die sollten wir ein bisschen differenzieren. Die EDV unterstützt uns dabei, wir sollten es auch nutzen.“

Der ungewünschte Beilagensalat

Die Probleme sind österreichweit einheitlich, sagt Andreas Zotz von „United Against Waste“: „Das Hauptproblem in allen Betrieben sind die Tellerreste. Wir haben bei unseren Erhebungen unter anderem gesehen, dass teilweise Beilagen, die standardmäßig mit den Gerichten ausgegeben werden - etwa der klassische Beilagensalat -, dass diese oft vom Gast komplett unberührt wieder zurückgeschickt werden, weil er gar keinen Salat mag.“

Ein Buffet für die Umwelt

Durch wählbare Beilagen und Portionsgrößen sowie kluge Buffetgestaltung kann jedenfalls sehr viel eingespart werden, und das würde auch der Umwelt zugute kommen: Die weggeworfenen Lebensmittel verbrauchen umgerechnet das Wasser des Klopeinersees und das CO2 für 70.000 Runden mit dem Auto um die Erde - für nichts.

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