Gemeindegebühren: WK für Gemeindefusionen

Kritik an der Entwicklung der Gemeindegebühren in der Steiermark übt die Wirtschaftskammer. Um die Steigerungen einzubremsen, soll es weitere Gemeindefusionen geben.

Die Wirtschaftskammer verglich die Entwicklung der Gemeindegebühren von 2002 bis 2014 mit jener der Inflation: Während die Teuerungsrate in diesem Zeitraum 27 Prozent ausmachte, stiegen die kommunalen Gebühren um 56 Prozent.

Kostspielige Infrastruktur

Für Studien-Autor Ewald Verhounig kommt das aber nicht überraschend: Schon vor Jahren hätte eine andere Wirtschaftskammer-Umfrage aufgezeigt, dass die Gebühren oft nicht kostendeckend und die Gemeinden somit zu Erhöhungen gezwungen waren.

„Der Hauptkostentreiber, den wir sehen, ist die Erhaltung einer kostspieligen Infrastruktur. Die wird natürlich umso teurer, wenn die Zersiedelung voranschreitet - wenn man Wasser und Kanal wirklich bis in den letzten Graben, auf den letzten Berg - um das überspitzt zu formulieren - bringen muss“, so Verhounig.

Kleinere Gemeinden - weniger Synergien

In den kleineren Gemeinden mit weniger als 2.500 Einwohnern wurden die Gebühren besonders stark erhöht - hier beträgt das Plus 63 Prozent: „Kleinere Gemeinden mit einer entsprechend geringen Dichte haben natürlich das Problem, dass dort die Kosten auf eine geringere Anzahl an Einwohnern überwälzt werden müssen. Mitunter ist es so, dass dort die Zersiedelung noch größer ist als in den größeren Gemeinden - damit kann man gewisse Synergiepotenziale nicht nutzen, und entsprechend teurer fallen dann auch die Gebühren aus.“

Herk: „Gemeindefusionen der richtige Ansatz“

Dass in den größeren Gemeinden der Anstieg weniger stark war, hat für Präsident Josef Herk mit den Gemeindefusionen zu tun: „Ich denke, der steirische Weg mit den Gemeindefusionen ist der richtige Ansatz, einfach größere Einheiten zu schaffen und somit auch mehr Effizienz, um dann hoffentlich am Ende des Tages eine Kostenreduktion bzw. eine nicht so dramatische Steigerung darzustellen.“

Mehr Kosteneffizienz durch weitere Fusionen oder durch kommunale Zusammenarbeit - das müsse laut Wirtschaftskammer das Ziel sein, um die möglicherweise drohende Abwanderung von Bewohnern und Unternehmen aufgrund der weiter steigenden Gebühren zu verhindern.

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