Flüchtlinge: Urlaubsstornos in Südsteiermark

Die Flüchtlingssituation scheint sich auch auf den südsteirischen Tourismus auszuwirken. Am stärksten Wochenende des Jahres sei der Andrang deutlich geringer, und es gebe auch Stornierungen, so die Touristiker.

20.000 Ausflügler pro Tag zog es in den vergangenen Jahren rund um den Nationalfeiertag auf die Weinstraße. Am umsatzstärksten Wochenende des Jahres sind die 3.000 Gästebetten sonst ausgebucht - heuer nicht ganz. Dass die Gegend überrannt werde, was auch schon der Fall war, davon kann heuer keine Rede sein, sagt der Tourismusvorsitzende der südsteirischen Weinstraße, Herbert Germuth.

Frequenz habe nachgelassen

„Wir haben schon gespürt, obwohl recht schönes Wetter war, dass schon relativ wenig Tagesgäste da waren. Wir sind ja derzeit in der Hochsaison, hier auf der steirischen Weinstraße, wo sehr viele Wanderer, Tages- und Nächtigungsgäste hier sind, und die Frequenz hat auf jeden Fall etwas nachgelassen“, sagt Herbert Germuth.

Flüchtlingsproblematik nicht spürbar

Die Verunsicherung sei vor allem bei den heimischen Gästen groß. Viele würden den Ausflug in den Süden scheuen, weil sie angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation beunruhigt sind und etwa Verkehrsbehinderungen befürchten, schildert Germuth: „Wir haben leider von einigen Nächtigungsgästen Stornierungen erhalten. Wahr ist aber, dass die touristische Region hier an der Weinstraße mit der Flüchtlingsproblematik gar nichts zu tun hat. Wir spüren überhaupt nichts und es ist auch die Zufahrt in die Region kein Problem.“

Wie hoch der finanzielle Schaden sein wird, sei derzeit noch nicht abschätzbar. Die Touristiker gehen aber dennoch davon aus, dass das verlängerte Wochenende einen zufriedenstellenden Umsatz bringen wird.

Mehrere tausend Flüchtlinge sind am Samstag über die steirisch-slowenische Grenze nach Österreich kommen. Hunderte wurden untertags mit Bussen weitertransportiert. Vom Grazer Bahnhof fahren Sonderzüge ab. Die Lage war generell ruhiger - mehr dazu in Flüchtlinge: Weitertransport mit Sonderzügen.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) spricht angesichts der Flüchtlingssituation am Grenzübergang in Spielfeld von einer „dramatischen Lage“. Der Bund müsse handeln, ehe die Situation „endgültig eskaliert“ - mehr dazu in „Dramatische Lage“ am Grenzübergang.

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