Immer mehr Apotheken spezialisieren sich

Bei Apotheken geht der Trend immer stärker in Richtung Spezialisierung: Immer mehr Apotheken bieten Schwerpunkte etwa für Patienten mit Diabetes, Lungenerkrankungen oder auch spezielle Beratung für Schwangere an.

In der Steiermark gibt es 194 öffentliche und fünf Spitalsapotheken, und immer mehr Apotheker verzeichnen eine steigende Nachfrage nach speziellen Angeboten, sagt der Präsident der Apothekerkammer Steiermark, Gerhard Kobinger.

Vom Kniestrumpf bis zum Sauerstoff

Apotheken mit einem Schwerpunkt im Bereich Orthopädie bieten etwa von Kniestrümpfen bis hin zu Gehhilfen alles an; andere Apotheken wiederum haben ein spezielles Angebot für Menschen entwickelt, die an der Lungenkrankheit COPD leiden, sagt Kobinger: „Da gibt es einstweilen drei Apotheken im Großraum Graz - da kann man sich kostenlos Sauerstoff nachfüllen lassen und ist somit länger mobil.“

Einige Apotheken - etwa in St. Margareten an der Raab - widmen sich verstärkt dem Wohlbefinden von werdenden Müttern und ihren Kinder: „Da bekommt man den wehenfördernden oder -hemmenden Tee, die Bäuchleinsalbe für das Kind, Fieberzäpfchen, Zahnungshilfe und sehr naturnahe, zum Teil auch alternativmedizinische Hilfs- und Heilmittel“, so Kobinger.

Individuelle Beratungen immer stärker gefragt

Ayurveda- oder Heilkräuter-Schwerpunkte sind ebenso im Kommen wie Spezialisierungen im Bereich der Traditionellen Chinesischen oder Traditionellen Europäischen Medizin. Immer stärker nachgefragt werden auch individuelle Beratungen bei der Medikamenteneinnahme - etwa ein Drittel der Apotheker machte deshalb laut Gerhard Kobinger spezielle Schulungsprogramme im Bereich des Medikationsmanagement: „Das darf man sich jetzt nicht so wie ein kurzes Beratungsgespräch vorstellen - das dauert schon bis zu einer Stunde, wo analysiert wird, was ist alles verordnet, was hat man sonst noch an Arzneimittel gekauft, passt das alles zusammen, gibt es hier Wechsel- oder Nebenwirkungen.“

Der Präsident der steirischen Apothekerkammer kann sich auch vorstellen, das kürzlich in Wien und Niederösterreich umgesetzte Projekt der demenzfreundlichen Apotheken künftig in der Steiermark anzubieten - er will vorher aber die Erfahrungswerte aus den beiden Bundesländern abwarten.

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