Die Urne löst den Sarg ab

Rund um die Begräbnisse verändert sich derzeit vieles: Die Feuerbestattung im Krematorium löst immer öfter die herkömmliche Erdbestattung im Sarg ab, und mit den Urnen verändern sich auch die Friedhöfe.

Urne

obs/Thomas Gasparini

Preiswert und pflegeleicht - nach diesen Kriterien wählen immer mehr Menschen die Art der Bestattung Angehöriger aus

Der letzte Weg ist einer der Elemente - er führt in die Erde oder ins Feuer, und der Trend geht in Richtung Urne: Die Zahl der Einäscherungen steigt.

„Trend überall steigend“

Das bestätigte auch Gerhard Egger, Geschäftsführer der Bestattung Graz: „Auch in der Steiermark geht der Trend eindeutig tendenziell weg vom Erdbegräbnis in Richtung Urnenbegräbnis. In der Stadt sind etwa 75 Prozent der Beisetzungen schon Feuerbestattungen. Das nimmt in Richtung Land ab, der Trend ist aber überall steigend.“

Geringere Kosten, Familienverhältnisse

Die geringeren Kosten für Begräbnis und Grabpflege bei einem Urnenbegräbnis seien ein Grund, so Egger, der aber auch einen zweiten nannte: „Auch der Tod folgt den Trends - komplizierte Familienverhältnisse, Kinder, die weit weg sind - und daraus ergibt sich meines Erachtens der Trend zum Urnenbegräbnis“, so Egger.

Urnen

DPA/Fredik von Erichsen

„Haben noch Reserven für die Zukunft“

Von den 13 österreichischen Krematorien stehen zwei in der Steiermark - eines in Knittelfeld und eines in Graz. Das Grazer Krematorium habe große Kapazitäten, sagte Egger: „Wir haben 2014 unser Krematorium, das seit dem Jahr 1932 existiert, mit 900.000 Euro auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Wir sind sicher eines der modernsten Krematorien in Europa. Es kommen auch Bestatter aus dem Burgenland, Niederösterreich, zum Teil auch Kärnten, die bei uns kremieren lassen. Wir sind auch kapazitätsmäßig bestens vorbereitet - wir haben noch Reserven für die Zukunft.“

Baum-, Wiesen- und Rasenbestattung

Reserven hat auch noch der Grazer Urnenfriedhof: „Wir haben zirka Platz für 11.000 Urnen, davon sind 10.500 belegt. Wir haben auch noch Bereiche, wo wir Urnennischen schaffen können. Wir waren aber auch eine der Ersten, die die Möglichkeit der Baum-, Wiesen- und Rasenbestattung angeboten haben“, sagte Egger.

Rund drei Kilo Asche bleiben

Mittlerweile sind die Verbrennungsmethoden umweltfreundlicher geworden. Ins Feuer geht ein Toter bei rund 1.200 Grad, nach etwas mehr als einer Stunde bleiben etwa drei Kilo Asche übrig - das entspricht dem Durchschnittsgewicht eines Neugeborenen.

Seit mittlerweile fünf Jahren dürfen auch Private einen eigenen Friedhof führen - das Interesse daran hält sich aber stark in Grenzen: Es sei schlicht und einfach kein Bedarf für neue Friedhöfe vorhanden, heißt es - mehr dazu in Trotz Liberalisierung kaum Privatfriedhöfe.

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