Diabetes fordert Gesundheitssystem

Anlässlich des Welt-Diabetestages am Samstag weisen Experten darauf hin, dass die Zuckerkrankheit mittlerweile die wohl größte Herausforderung für das Gesundheitssystem darstellt. Alleine in Österreich sind 500.000 Menschen betroffen.

Kind bekommt Insulin

dpa-Zentralbild/Jens Kalaene

400 Millionen Menschen weltweit und rund 500.000 Menschen in Österreich sind zuckerkrank

Die beiden Stoffwechselkrankheiten Diabetes mellitus - auch Zuckerkrankheit genannt - und Adipositas, die sogenannte Fettsucht, sind laut Forschern der Medizinischen Universität Graz die großen Herausforderungen der Zukunft.

Problem mit dem Gewicht

In den vergangenen Jahren wurde herausgefunden, dass die Darmflora eine wichtige Rolle in der Entstehung von Diabetes mellitus und Übergewicht hat - mehr dazu in Diabetes: Grazer erforschen Darmflora. Die Bakterienzusammensetzung im Darm sei bei übergewichtigen Personen auch deutlich anders als bei Normalgewichtigen, sagte Harald Sourij, Diabetes-Experte der MedUni Graz.

„Wir haben in der Diabetes-Therapie sehr lange Medikamente gehabt, die selbst zu einer Gewichtszunahme geführt haben - das ist natürlich kontraproduktiv. Wir haben jetzt zumindest zwei, drei Substanzklassen, die doch zu einer deutlichen Gewichtsreduktion führen können“, so Sourij.

Zehn Prozent der Gesundheitsausgaben

Harald Sourij zeigte in diesem Zusammenhang auch auf, welche wirtschaftlichen Auswirkungen Diabetes auf das Gesundheitssystem hat: „Wenn wir uns heute die Ausgaben anschauen, dann sind wir knapp an den zehn Prozent der Gesundheitsausgaben, die rund um die Zuckerkrankheit ausgegeben werden. Das ist ein sehr großer Teil. Es ist eine chronische Erkrankung, Menschen leben Gott sei Dank sehr lange damit, aber damit sind Kosten verbunden.“

Der Diabetes-Experte meinte, dass neue Erkenntnisse nur gewonnen werden könnten, wenn viel Geld für die Forschung bereitgestellt wird. Langfristig würde sich das laut Sourij aber eindeutig rentieren.

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