Sexueller Missbrauch an Schülern: Vier Jahre Haft
Die junge Pädagogin hatte ihr Autoritätsverhältnis ausgenutzt und unter anderem mit den Minderjährigen Sex gehabt. Zudem machte sie von den Handlungen Handyaufnahmen. Staatsanwaltschaft und Verteidigung kündigten Strafberufung an. Das Urteil, vier Jahre Haft, ist somit nicht rechtskräftig. Der Strafrahmen für dieses Vergehen liegt zwischen einem Jahr und zehn Jahren Freiheitsstrafe.
Schuldig in vier Fällen, ein Freispruch
Die Frau soll laut ihrem Verteidiger in einem mehrmonatigen „psychotischen“ Schub im Frühjahr 2015 Beischlaf oder gleichzusetzende Handlungen mit den mittlerweile 13 und 14 Jahre alten Burschen und Mädchen vollzogen haben. Die Öffentlichkeit wurde nach der anonymisierten Anklage vom Schöffengerichtsverfahren ausgeschlossen, da es sich laut Gericht um den höchstpersönlichen Lebensbereich von Minderjährigen handelt.
Das Schöffengericht befand die 31-Jährige im Fall von vier Schülern für schuldig, im Falle eines weiteren Kindes wurde die Lehrerin freigesprochen. Als erschwerend wertete der Schöffensenat bei der Urteilsfällung, dass es mehrere Opfer gab und mehrere Vergehen zusammenfielen, erschwerend kam auch der lange Zeitraum der Tatbegehung von fünf Monaten hinzu. Als Milderungsgründe sah der Schöffensenat hingegen das Geständnis der 31-Jährigen und ihre Unbescholtenheit.
Tätigkeitsverbot verhängt
Die Frau fasste ihre Haftstrafe nicht nur wegen des sexuellen Missbrauchs, sondern auch wegen pornografischer Darstellung von Minderjährigen aus. Außerdem verhängte das Gericht ein Tätigkeitsverbot auf unbestimmte Zeit. Die 31-Jährige darf keine vergleichbaren Tätigkeiten wie Erziehung, Ausbildung und Beaufsichtigung von Kindern mehr ausüben.
Die Causa kam heuer Anfang Mai an das Licht der Öffentlichkeit. Eltern betroffener Schüler der Neuen Mittelschule Weißkirchen erstatteten Anzeige. Laut Anklage soll die alte Lehrerin fünf Schüler mehrmals sexuell missbraucht haben. Mehr dazu in Lehrerin soll Schülern Drogen verabreicht haben (9.5.2015) und Drogen an Schule: Bestürzung in Weißkirchen (11.5.2015).
Engagierte Pädagogin
Die Buben und Mädchen sollen zum Tatzeitpunkt zwölf und 13 Jahre alt gewesen sein. Die Teenager blieben offenbar für Partys über Nacht bei der Lehrerin. Es gab Anschuldigungen, dass sie die Jugendlichen mit Drogen gefügig gemacht haben soll. Deshalb wurde gegen die Frau auch wegen der Weitergabe von Suchtgiften an die Schüler ermittelt, dieses Verfahren wurde aber aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Die Lehrerin unterrichtete seit Herbst des Vorjahres an der Neuen Mittelschule Weißkirchen. Kollegen beschrieben sie als engagierte Pädagogin. Im Mai wurde sie vom Landesschulrat suspendiert. Die Schule wandte sich kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe in einem Brief an alle Eltern, die Lehrerin werde nie wieder an dieser Schule tätig sein.