EKG-Gerät der Zukunft in Graz entwickelt

In Graz ist ein neues EKG Gerät entwickelt worden mit dem es möglich ist, in nur drei Minuten viele verschiedene Krankheiten gleichzeitig mit dem Routine EKG zu diagnostizieren. 2016 soll das neue Gerät auf den Markt kommen.

Mit dem „CombynTM Function & Spaces“-EKG kann erstmals gleichzeitig mit der Elektrik des Herzens dessen Pumpkraft gemessen werden. So kann eine der wichtigsten Krankheiten des 21. Jahrhunderts, nämlich die Herzschwäche, erkannt werden. Zusätzlich und zeitgleich werden auch der Zustand der Hauptschlagader, Wasseransammlungen in Körperteilen, die Muskelmasse und damit auch Muskelschwund und Durchblutungsstörungen erkannt.

Präzise Diagnose ohne zusätzliche Kosten

Der Arzt erhält so ohne zusätzliches Personal und weitere Kosten einen präzisen Bericht, der die Herzmechanik, die Funktionalität der Gefäße, den Flüssigkeitshaushalt und die Muskelmasse beinhaltet. Entwickelt wurde das Gerät während der vergangenen zehn Jahre von Professor Falko Skrabal am Institut für Herzkreislauf- und Stoffwechselmedizin in Graz. Skrabal versuchte immer schon, unter anderem durch die Entwicklung neuer, unblutiger diagnostischer Methoden, Patienten besser betreuen zu können. Der Erfolg dieser Bemühungen fand seinen Niederschlag in zahlreichen renommierten Preisen wie dem Anton von Eiselsberg-Preis, dem Franz-Gross-Preis der Deutschen Hochdruckliga oder dem Österreichischen Staatspreis für Innovation.

EKG

Institut für Herzkreislauf- und Stoffwechselmedizin

Das neue EKG liefert präzise Daten über mehrere Erkrankungen

Vorteile für Patienten und Ärzte

Die Vorteile für den Patienten: während des Routine-EKGs, das ohnehin fast immer geschrieben wird, können zusätzlich viele andere Erkrankungen erkannt werden, ohne weitere Arztbesuche bei Spezialisten oder in Spezialabteilungen der Krankenhäuser. Die Vorteile für den Arzt: kein zusätzlicher Zeitaufwand, keine zusätzliche Einschulung von Personal und keine Folgekosten. Das CombynTM Function & Spaces-EKG ersetzt verschiedene Geräte, deren Einzel-Anschaffung insgesamt mit mehr als 100.000 Euro zu Buche schlägt. Viele Arztpraxen müssen aufgrund der hohen Kosten auf diese Anschaffung verzichten. „Unsere Entwicklung wird in Zukunft vielen Ärzten die Untersuchung von Patienten erleichtern“, sagte Skrabal. Darüberhinaus würden nicht nur die Patienten von der schnellen und umfassenden Messung ihrer Werte profitieren. Auch die finanzielle Belastung für Patienten, Versicherungen und Krankenkassen sollte sich reduzieren lassen, so Skrabal.

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