Flüchtlinge: Bundesheer liefert warmes Essen

Das Bundesheer liefert ab sofort täglich 3.000 Portionen warmes Essen nach Spielfeld. Die Sammelstelle dort und jene in Bad Radkersburg waren am Mittwoch zeitweise so gut wie leer - eine Folge der Maßnahmen der Westbalkan-Staaten.

Die Maßnahmen der Westbalkan-Staaten zur Beschränkung des Flüchtlingsstroms wirken sich auch auf die Steiermark aus: Die Sammelstellen waren am Mittwochvormittag zeitweise leer. Im Laufe des Mittwochs kamen 1.088 Flüchtlinge in die Erstversorgungsstelle in Spielfeld. Ihre Weiterfahrt fand laut Polizei ab den Nachmittagsstunden statt. Am Nachmittag befanden sich in der slowenischen Sammelstelle in Sentilj keine Flüchtlinge.

Die Sammelstelle in Bad Radkersburg sowie die slowenische Sammelstelle in Gornja Radgona (Oberradkersburg) waren am Nachmittag leer - alle hier am Vorabend noch befindlichen Personen wurden in Notquartiere im ganzen Bundesgebiet gebracht. Der geringere Andrang bedeute auch eine Entlastung der Einsatzkräfte von Polizei und Bundesheer und der freiwilligen Helfer von Caritas, Rotem Kreuz und Team Österreich.

Bundesheer liefert ab sofort warmes Essen

Das Bundesheer liefert ab sofort täglich 3.000 Portionen warmes Essen nach Spielfeld, wo die ankommenden Flüchtlinge versorgt werden. Eingesetzt werden dafür drei Feldküchen aus der Kaserne in Straß, die von drei Köchen und acht Grundwehrdienern betreut werden, hieß es am Mittwoch. Das Essen soll täglich zwischen 18.00 und 22.00 Uhr zur Verfügung stehen, Heißgetränke gebe es den ganzen Tag über. Zubereitet werden Gerichte wie Gulasch oder Suppen, und zwar unter Berücksichtigung religiöser Speisevorschriften.

Grenzzaun: Polizei informiert Grundeigner

Indes laufen weiter die Vorbereitungen zur Errichtung des Zaunes in einer Länge von 3,5 Kilometern bei Spielfeld. Dies umfasst auch Schottern und Betonieren. Noch diese Woche erfolgt eine Versammlung von Grundeigentümern mit der Polizei und zivilen Behörden - mehr dazu in Grenzzaun: Polizei informiert Grundeigner. Mittlerweile gibt es österreichweit auch deutliche Fortschritte bei der Bereitstellung von Asylquartieren, auch wenn noch Tausende Plätze akut fehlen - mehr dazu in Deutlich mehr Quartiere für Flüchtlinge (news.ORF.at).

Besichtigungen durch Polizei und Bundesheer

Am Mittwoch gab es im „Empfangsbereich“ vor der Sammelstelle in Spielfeld Begehungen und Besichtigungen durch Polizei und Bundesheer. Dabei ging es um Verbesserungen der Vorrichtungen, mit denen der Zugang Richtung Sammelstelle geregelt wird. „Es handelt sich um einen dynamischen Prozess im Kernbereich“, sagte Polizei-Oberstleutnant Rene Kornberger. Der Bereich werde ständig adaptiert, bei weniger Andrang ginge dies auch leichter. Dies habe auch nichts mit dem Zaunbau zu tun, hieß es.

Neuer Zollcontainer für Lkw in Spielfeld aufgestellt

Eine weitere bauliche Neuerung gibt es am Bundesstraßengrenzübergang: Laut Wirtschaftskammer hatte der Flüchtlingsstrom die Kapazitäten des Zollamtes gesprengt - eine Zufahrt für Lkw und damit die Zollabfertigung waren zuletzt unmöglich; sogar eine Schließung der Zollabfertigung und damit auch eine Abwanderung von 30 Arbeitsplätzen aus der Grenzregion sei im Raum gestanden, so Fachgruppenobmann Alfred Ferstl.

Nach Verhandlungen von Land, Zollbehörde und ASFINAG wurde nun der frühere Lkw-Parkplatz an der B67 angemietet, um dort die Abfertigung zu ermöglichen. Ein Teil des nördlichen Parkplatzes wurde von der Fachgruppe Spedition und Logistik der Wirtschaftskammer angemietet, eine Rampe sowie ein Container platziert. Eventuelle spezielle zeitaufwendige Entlade-Kontrollen werden auf dem nahegelegenen Areal der Spedition Jöbstl durchgeführt, wo die Zollbehörde bereits ein Büro und Lagerräumlichkeiten unterhält.

„Wir werden noch zusätzliche Hinweisschilder direkt an der Autobahn beziehungsweise bei der Parkplatzeinfahrt anbringen lassen, sodass die Fahrer rechtzeitig informiert werden“, so Ferstl.