Letzter Tag bei stabil-Fenster

Nach der Betriebsversammlung am Freitag ist es nun offiziell: Der Fensterhersteller PaX-stabil in Gabersdorf im Bezirk Leibnitz schließt mit Ende November - ein schwerer Schlag für die Betroffenen und die strukturschwache Region.

Die wochenlangen Versuche, einen Käufer für den mit knapp sechs Millionen Euro überschuldeten Fensterhersteller zu finden, blieben ebenso ohne Erfolg wie die Rettungsversuche des deutschen Eigentümers Pax - mehr dazu in Stabil-Fenster vor dem endgültigen Aus.

„Verluste zehrten Einsparungen wieder auf“

Preisverfall und schlechte Auftragslage hätten die Misere noch beschleunigt, beschrieb Masseverwalter Norbert Scherbaum die Lage am Freitag: „Das hat dazu geführt, dass durch Restrukturierungsmaßnahmen erzielte Einsparungen durch die Verluste wieder aufgezehrt wurden.“

Hoher Anteil an Fachkräften

Der Masseverwalter und Vertreter von Gewerkschaft und Arbeitsmarktservice (AMS) informierten dann die Belegschaft offiziell über das endgültige Aus. Die meisten Mitarbeiter erfuhren die schlechte Nachricht erst in den letzten beiden Tagen; nun stellten sie sich unmittelbar nach der Versammlung vor mehreren Tischen an, wo sie bei AMS-Beratern gleich vor Ort Anträge auf das Arbeitslosengeld stellen konnten.

stabil-Werk

ORF

Zusätzlich gab es Informationen über eine eigens eingerichtete Arbeitsstiftung - mehr dazu in Stabil-Pleite: Arbeitsstiftung in Planung. Laut AMS-Sprecher Hermann Gössinger sind viele der Leute gut ausgebildet - das lasse hoffen, dass sie schnell wieder einen Job finden: „Es gibt unter den Betroffenen einen relativ hohen Anteil von gut ausgebildeten Fachkräften, und für die scheint es in der Region auch einen Bedarf zu geben.“

Rund 50 Slowenen stehen auf der Straße

Doch es gibt auch viele ältere Mitarbeiter, die sich schwer tun würden, und für rund 50 Beschäftigte, die ihren Wohnsitz in Slowenien haben, kann das steirische AMS gar nichts tun, wie Betriebsrätin Manuela Rosin bestätigt: „Sie stehen wirklich auf der Straße. Sie können sich nicht wie in Österreich beim AMS melden, sondern sie müssen wirklich bis zum Ende der Kündigungsfrist warten.“

Nach knapp zwei Stunden verließen die Mitarbeiter dann grüppchenweise das Werk; laut Masseverwalter werden man sich bemühen, die ausstehenden Gehälter und das anteilige Weihnachtsgeld noch im Dezember auszuzahlen.