Schirnhofer-Pleite: Schlachtstopp bei Almo

Die steirische Rindfleischmarke Almo hat einen Schlachtstopp ausgerufen. Der insolvente Fleisch- und Wursthersteller Schirnhofer ist größter Abnehmer von Almo - ein endgültiges Aus würde die 320 Almo-Bauern hart treffen.

Die Insolvenz der Handelskette Zielpunkt kommt in der Wirtschaft einem mittleren Erdbeben gleich - mehr dazu in Zielpunkt meldet Insolvenz an (news.ORF.at). Indirekt betroffen ist jetzt auch die steirische Rindfleischmarke Almo. Almo beliefert den steirischen Fleisch- und Wursthersteller Schirnhofer in Kaindorf bei Hartberg - und Schirnhofer musste als Konsequenz der Zielpunkt-Pleite ebenfalls Insolvenz anmelden - mehr dazu in Zielpunkt reißt Schirnhofer mit.

3.500 Ochsen jährlich an Schirnhofer geliefert

Ein Sanierungsplan soll Schirnhofer vor dem Aus bewahren; bis aber feststeht, ob dieser Plan tatsächlich durchgeht, werden wohl einige Wochen vergehen. Das bedeutet nun auch Zittern für die 320 steirischen Almo-Bauern, denn für sie ist Schirnhofer der größte Abnehmer.

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Die Almochsen werden derzeit nicht geschlachtet

Jährlich werden laut Almo-Obmann Johann Pessl bis zu 3.500 Ochsen von Almo an Schirnhofer geliefert, das sind 98 Prozent des Gesamtbestandes von Almo. Seit Montag werden die Tiere im Schlachthof Weiz nicht mehr geschlachtet - eine Vorsichtsmaßnahme, bis wieder Geld fließt, so Pessl.

Bisher kein Verlust für Almo-Bauern

Pessl hofft aber, dass rasch wieder mit der Schlachtung begonnen werden kann, möglicherweise sogar noch in dieser Woche; derzeit gibt es Ware aber nur gegen Vorauszahlung.

Sollte Schirnhofer tatsächlich zusperren müssen, könnte man die Ochsen auch an andere Abnehmer verkaufen, meint Pessl. Da die Partnerschaft mit Schirnhofer bisher aber sehr gut funktioniert habe, will Almo laut Pessl weiterhin mit dem oststeirischen Fleisch- und Wursthersteller zusammenarbeiten. Verluste seien den Almo-Bauern durch die Schirnhofer-Insolvenz bis jetzt keine entstanden.

Gewerkschaft fordert Schirnhofer-Rettung

Unterdessen fordern der ÖAAB Steiermark und die Christgewerkschafter einen Rettungsplan für Schirnhofer: Der Fleischhersteller sei ein sozialer Vorzeigebetrieb und ein unverzichtbarer Partner der oststeirischen Wirtschaft und Landwirtschaft, so die Gewerkschafter, die von Politik, Sozialpartnern und Arbeitsmarktservice etwa eine Errichtung einer Regionalstiftung fordern, die sowohl berufliche Weiterbildung anbieten, als auch die Chancen der Fortführung der Schirnhofer GmbH unterstützen soll.

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