Lücke im Spielfelder Grenzzaun größer?

Der Grenzzaun in Spielfeld wird ein Zaun mit einer Lücke: Er wird nicht durchgehend verlaufen, sondern ein 8,1 Meter langes Loch haben. Laut Medienberichten könnte das Loch aber auch weit größer sein.

Eine Tür mit Seitenteilen, eine besondere bauliche Maßnahme oder doch einfach ein Zaun - fix ist, an der südsteirischen Grenze in Spielfeld wird derzeit an irgendetwas gearbeitet, um Flüchtlingen den Weg nach Österreich etwas schwieriger zu machen - mehr dazu in Zaunbau in Spielfeld angelaufen.

Zaunbau in Spielfeld

ORF

Lochbereich gehört Ex-Politiker

Auf der einen Seite 200 Meter, auf der anderen 3,5 Kilometer, aber nicht durchgängig - es wird ein Zaun mit Loch: Auf einer Länge von genau 8,1 Metern wird es nämlich keinen Zaun geben. Dieser Bereich der Staatsgrenze gehört dem ehemaligen Grazer ÖVP-Stadtrat Helmut Strobl, der sich weigert, auf seinem Grundstück einen Zaun errichten zu lassen.

Lücke soll überwacht werden

Für die Polizei sei das kein Problem - man werde die Lücke eben mit Beamten überwachen, sagte der stellvertretende Landespolizeidirektor Manfred Komericky: „Für mich ist das total okay. Wir hatten dieses Konzept miterarbeitet. Es handelt sich hier um einen Berg, rund 200 Meter hinauf. Das ist eine nahezu unüberwindbare Stelle. Wo es notwendig ist, werden wir mit Personalressourcen unterstützen“, so Komericky.

Laut Medienberichten könnte das Loch im Bereich der örtlichen Weingärten allerdings noch weit größer - nämlich mehrere hundert Meter weit - klaffen. Wie die ZIB und der „Kurier“ berichteten, stehen Winzer wie etwa Erich Polz dem Bau mehr als skeptisch gegenüber Vor allem Weinbauern haben Bedenken (27.11.2015).

Verstärkter Maschendraht

Mit dem Zaun soll verhindert werden, dass Flüchtlinge die neue Registrierungsstelle an der Grenze umgehen. Der Zaun wird mit Stahlankern befestigt und maximal vier Meter hoch sein. Die Stahlanker lassen sich auch wieder rasch entfernen, wenn der Zaun nicht mehr gebraucht wird. Stacheldraht sei keiner geplant, sagte Komericky: „Konkret handelt es sich um den Zaun, der sich schon bei den G7-Treffen in Tirol und in Bayern bewährt hat. Es ist mehr oder weniger ein verstärkter Maschendrahtzaun, also ein bewährtes Bauelement.“

Zaun ist Leihzaun

Für die Errichtung des neuen Registrierzentrums und des Zauns hat die Bundesregierung ein Budget von zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt - so viel werde der Zaun aber nun doch nicht kosten, versicherte Komericky: „Wir haben jetzt Maßnahmen getroffen, die es extrem billiger machen. Der Zaun ist ein Leihzaun, er wird auf Leihbasis erworben. Die Grundstücke der einzelnen Betroffenen werden gemietet, gepachtet und nicht abgelöst und werden auch billiger werden. Es wird also erheblich billiger als die zehn Millionen sein.“

Registrierzentrum wird adaptiert

Das Budget sei auch nicht nur für den Zaun allein bemessen worden - auch das Registrierungszentrum soll damit bezahlt werden. Dort werden Container und Zelte aufgebaut, auf Bildschirmen werden Flüchtlinge informiert, wie lange sie warten müssen, bis sie etwa durchsucht werden, bis es Essen gibt und auch darüber, wann etwa der nächste Bus wegfährt. Ausrichtet ist das Registrierungszentrum für etwa 10.000 Flüchtlinge pro Tag.