Studie: Projekt Spielberg ist Tourismusmagnet

Projekt Spielberg brachte der Region Betten, Besucher und Betriebe: Das ist das Ergebnis einer vom Land Steiermark in Auftrag gegebenen Studie. So gab es bei Ankünften und Nächtigungen seit 2010 satte Zuwächse.

Arnold Oberacher, Geschäftsführer der Conos Tourismusconsulting, berichtete am Donnerstag in Graz von teils erheblichen Steigerungen: Nicht nur die Bettenzahl ist um 47 Prozent gestiegen, auch bei Ankünften und Nächtigungen seit 2010 gibt es satte Zuwächse.

„Leute, die kamen, blieben länger“

Oberacher zufolge kamen von 2010 bis 2014 rund 1.800 Gästebetten im Bezirk Murtal hinzu, ein Großteil davon in den Häusern von Dietrich Mateschitz. Zugleich stieg aber auch deren Auslastung um 11 Prozent. Das sei auf die Zuwächse bei den Nächtigungen zurückzuführen. Sie stiegen seit 2010 im Umkreis von 20 Minuten um den Ring um etwa 90 Prozent auf über 120.000 Übernachtungen pro Jahr: „Das heißt, die Leute, die kamen, blieben länger“, sagte Oberacher. Das sei deshalb bemerkenswert, weil der österreichweite Trend eher hin zu weniger Nächtigungen gehe.

Internationalisierung

Die Gästeankünfte zogen ebenfalls kräftig an und legten um 63 Prozent zu. Das entspricht rund 36.100 Ankünften pro Jahr mehr. Erkennbar sei auch eine zunehmende Internationalisierung: Vor allem Gäste aus Deutschland und Italien reisen in die Region.

Buchmann: Erwartungen übertroffen

Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) meinte, dass man vor fünf Jahren schon mit der DTM und den Trucks zufrieden gewesen wäre, dass nun auch die Formel 1 und der Moto GP wieder am Ring zu Gast sind, übertreffe die Erwartungen.

Mateschitz-Investitionen

Laut Buchmann dürfte Mateschitz über seine diversen Unternehmen 200 bis 220 Millionen Euro in der Region investiert haben, genaue Zahlen dazu liegen aber nicht vor. Für die Betriebe habe der Red-Bull-Chef bisher Förderungen aus öffentlicher Hand in der Höhe von 11,3 Millionen Euro abgerufen.

Rund 18 Neugründungen pro Jahr

Von 2009 bis 2014 haben touristische Betriebe im Bezirk Murtal etwa 14 Millionen Euro investiert, wovon etwa 15 Prozent vom Land Steiermark finanziert wurden. Pro Jahr verzeichnete der Tourismus etwa 18 Neugründungen: „Die Folgen des Projekts Werkberg sind da noch gar nicht eingerechnet. Die kommen jetzt erst“, betonte Buchmann.

Der Studienautor schätzt, dass pro Jahr zumindest 500.000 bis 600.000 Tagesbesucher in die Region kommen.

Nicht mehr eines Sommerprojekt

Trotz weniger Besucherandrangs zur Formel 1 im zweiten Jahr nach dem Comeback tendieren die bis September vorliegenden Zahlen für 2015 wieder zu einem Plus: Im Vergleich zu 2014 konnte bei den Ankünften um 18 Prozent, bei den Nächtigungen um 5 Prozent zugelegt werden. Ausschlaggebend dürften auch Winterangebote wie Biathlon oder Langlaufen am Ring sein, die das Projekt Spielberg nicht mehr nur zu einem reinen Sommerprojekt machten, erklärte der Studienautor.

Wertschöpfung enorm gestiegen

Bei der Wertschöpfung zeigte die Studie eine Vervielfachung auf: Die direkten touristisch indizierten Umsätze konnten von 15,5 bis 17 Millionen Euro (2010) auf 44 bis 50 Millionen Euro (2014) gesteigert werden. Die regionale Wertschöpfung stieg von 6 bis 6,5 Millionen Euro (2010) auf jährlich 17,3 bis 19,3 Millionen Euro. Mehr als 800 touristische Vollzeitarbeitsplätze kamen in der Region neu dazu.

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