„Flying Fox“-Unfall: Seilrutsche beschlagnahmt

Die Frau, die am Samstag in Graz bei einem Zwischenfall mit einer Seilrutsche schwer verletzt worden war, ist wieder ansprechbar. Unterdessen laufen die Ermittlungen, wie es zu dem Unfall kommen konnte, auf Hochtouren.

Die Route des "Flying Fox"

Google Maps/ORF

Das Seil des „Flying Fox“ führt von einem Kaufhaus über die Mur bis zum Kunsthaus

Die Frau wollte mit der Seilrutsche, dem „Flying Fox“, vom Dach eines Kaufhauses über die Mur fahren; allerdings prallte sie auf der anderen Seite ungebremst in die Kaimauer - mehr dazu in Mit „Flying Fox“ in Mauer: Schwer verletzt.

Stundenlang operiert

Nach dem Aufprall sei am Samstag zunächst nicht abzuschätzen gewesen, wie schwer die Verletzungen der 36-Jährigen waren, hieß es von der Alpinpolizei, kurz war sogar von Lebensgefahr die Rede. Die Frau erlitt laut Alpinpolizei mehrere Wirbelbrüche, Brüche der Schulterblätter, Rissquetschwunden sowie eine Reihe weiterer Verletzungen; sie wurde am Samstag stundenlang notoperiert und danach in künstlichen Tiefschlaf versetzt.

Keine schweren bleibenden Schäden erwartet

Mittlerweile sei die Frau wieder ansprechbar, so die Auskunft der Alpinpolizei am Sonntag: Aus jetziger Sicht dürften laut Polizei keine schweren bleibenden Schäden zu erwarten sein.

Ehemann und Zeugen einvernommen

Unterdessen wurde der Ehemann der Frau einvernommen - er hatte das Unglück von der Terrasse des Kaufhauses aus miterleben müssen. Gegenüber den Ermittlern habe er angegeben, dass er bemerkt hätte, dass seine Frau im Gegensatz zu den vorigen Teilnehmern immer schneller geworden sei, sie sei dann rücklings gegen die Mauer geprallt. Das sei auch an den Verletzungen festzustellen, so die Polizei.

Unfall beim "Flying Fox"

BF Graz

Auch ein Ehepaar, das den Unfall miterlebt hatte, wurde bereits einvernommen - demnach sei die Frau nur an dem Stahlseil, nicht aber am zweiten (Brems-)Seil gesichert gewesen.

Anlage beschlagnahmt

Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte die Stahlseilrutsche. Auf Antrag der ermittelnden Alpinpolizei wurde ein Sachverständiger bestellt, der den „Flying Fox“ bei einem Lokalaugenschein am Dienstag genauer unter die Lupe nimmt. Danach sollte auch feststehen, ob ein technisches Gebrechen oder ob fahrlässiges Verhalten des Veranstalters vorlag. Der Bergführer, der die Anlage am Samstag bedient hatte, soll diese Woche einvernommen werden, außerdem werden weitere Zeugen befragt.