Wassermangel: Turrach reduziert Beschneiung

Das seit Monaten außergewöhnlich trockene Wetter sorgt für Probleme in den Skigebieten. Teilweise wird das Wasser knapp - wie zum Beispiel auf der Turracher Höhe, weshalb hier die Schneekanonen zum Teil pausieren müssen.

Auch wenn die Turracher Höhe eines der höchstgelegenen Skigebiete ist: Ohne Kunstschnee geht auch hier heuer nichts. Das dafür notwendige Wasser wird zur Gänze aus dem Turracher See entnommen, was Johannes Gepp vom Steirischen Naturschutzbund Sorgen bereitet.

Naturschutzbund sieht Ökosystem gefährdet

Der Wasserstand sank laut Gepp bereits um eineinhalb Meter: „Das Ökosystem des Sees kommt da ganz gewaltig ins Wanken, weil man da was rauspumpt, und da saugt man viele Lebewesen mit. Denken wir an die Frösche, die am Seegrund überwintern, die werden mitgesaugt. Auf jeden Fall ist das kein normaler Zustand.“

Dem widerspricht allerdings der Geschäftsführer der Bergbahnen Turracher Höhe, Fritz Gambs: Der Wasserstand sei so wie immer zu dieser Jahreszeit. „Es schaut natürlich nicht so schön aus wie in den letzten Jahren, weil einfach kein Naturschnee liegt. Daher haben wir das von einem Geometer vermessen lassen, und die Behörde überprüft das parallel“, so Gambs.

Sparsamer Umgang mit Wasser notwendig

Erst vor einigen Tagen war die Gewässeraufsicht beim Turracher See - laut Gambs sei alles im grünen Bereich: „Wir können noch 50 Zentimeter entnehmen, das sind etwa 90.000 Kubikmeter Wasser. Wir werden das sehr sparsam verwenden, weil wir noch ein paar Punkte nachbeschneien müssen. Der Großteil ist ja in Betrieb, wir haben perfekte Verhältnisse. Aber wir brauchen eine gewisse Reserve zum Nachbeschneien, und daher gehen wir sehr sparsam um.“

Künstliche Teiche für die Beschneiung

Im Frühling wird auf der Turracher Höhe ein Speicherteich gebaut, um die Situation zu entschärfen. Diese künstlich angelegten Teiche sorgen zum Beispiel auch auf der Planai dafür, dass ausreichend Wasser für die Beschneiung vorhanden ist.

Problematischer seien die milden Temperaturen gewesen, heißt es aus der Geschäftsführung, Skifahren bis ins Tal sei dennoch möglich. Eine Situation, die Seilbahn-Sprecher Arthur Moser auch für die meisten anderen - vor allem größeren - Skigebiete bestätigt. Manchen Kleinen bleibt hingegen nur das Warten auf den „echten Winter“ - mehr dazu in Kein Schnee: Skigebiete fürchten um Jänner.

Das überwiegend trockene Jahr ließ den Grundwasserpegel sinken: In Teilen der Obersteiermark gibt es die niedrigsten Pegelstände seit Aufzeichnungsbeginn. Wasserknappheit befürchten Experten aber nicht - mehr dazu in Trockenes 2015: Grundwasserpegel sank deutlich.