Tierschützer nehmen Fasanenjagd ins Visier

Auf dem Areal von Schloss Thal bei Graz ist am Stephanitag zur Fasanenjagd gerufen worden. Neben den geladenen Jägern haben sich daran auch Tierschützer beteiligt, um gegen die Jagd zu demonstrieren und ihr Verbot zu fordern.

Grundsätzlich sind Treibjagden in der Steiermark zwar erlaubt, dass Tiere aber eigens gezüchtet, um abgeschossen zu werden, sei Tierquälerei, sagen Tierschützer.

„Reines Spaß haben am Abknallen“

David Richter vom Verein gegen Tierfabriken und beschreibt, wie bei solchen Jagden vorgegangen wird: „Da gibt es viele Treiber die durch den Wald gehen, die schlagen dann mit Stecken auf den Boden und schreien herum, so dass die Fasane in die richtige Richtung laufen. Da sind auch Zäune aufgestellt und aus Reisig richtige Mauern gemacht, damit die Fasane in Flugschneisen hineinfliegen, wo dann ein Jäger postiert ist, der sie abschießt. Das ist keine Jagd, sondern ein reines Spaß haben am Abknallen von Fasanen.“

„Dumme Streiche der Reichen“

Einmal mehr hat der Verein gegen Tierfabriken daher eine Fasanenjagd am Samstag in Thal, an der sich rund 20 Personen beteiligt haben, mit Protestplakaten begleitet - mehr dazu in Tierschützer protestierten gegen Fasanenjagd (26.12.2014).

Protest Fasan Jagd Thal

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Demo bei Fasanenjagd in Thal bei Graz: Tierschützer sprechen von Tierquälerei

Auch Anrainer, die gegen die Fasanenjagd sind, wie etwa Franz Sölkner: „Ich wohne etwa 150 Meter von der Schlossmauer weg. Es stört mich und viele andere in Thal schon seit vielen Jahren. Primärer Grund ist der Tierschutz. Das sind die dummen Streiche der Reichen, wo dann viele oder etliche einheimische Jäger auch mitmachen, die zutreiben.“

Darüber hinaus fühle sich Sölkner durch den Jagdlärm belästigt und auch um die Umwelt sorgt er sich: „Sie schießen mit Bleischrot und wenn man das über viele Jahre macht, ist natürlich eine längerfristige Verseuchung des Bodens mit zu erwarten und nicht ausgeschlossen, dass das dann irgendwie in die Nahrungskette auch kommt.“

Zwei Petitionen im Köcher

Erstmals haben die Gegner der Fasanenjagd am Samstag daher auch zwei Petitionen im Gepäck, eine davon richtet sich an die Gemeinde Thal, mit der Aufforderung, sich gegen solche Jagden auszusprechen und die Jäger und Schlossbesitzer davon zu über überzeugen, künftig auf solche Jagden freiwillig zu verzichten.

Protest Fasan Jagd Thal

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Tierschützer wollen die Treibjagd auf Fasane zur Gänze verboten sehen

Vom Landtag wird außerdem eine Änderung des Landesjagdgesetzes und ein Verbot der Treibjagden gefordert. Und nicht nur seitens der steirischen Grünen gebe es dabei Unterstützung, sagt Martin Balluch vom Verein gegen Tierfabriken: „Ich war bei allen Parteien schon, sogar inklusive ÖVP und hab von allen grundsätzlich signalisiert bekommen, dass man ein großes Verständnis dafür hat, es gibt ja auch einen Antrag der Grünen im Landtag dazu, sogar die ÖVP hat sich nicht dagegen sich ausgesprochen, sie hat nur gemeint, es hat nicht Priorität.“ Der Antrag auf ein Verbot der Jagd könnte bereits im Jänner in einem Unterausschuss des Landtags behandelt werden.

„Kritik nicht gerechtfertigt“

Nur wenig Verständnis für die Tierschützer hat Gerald Pirker, Gutsverwalter im Schloss Thal: „Ich finde die Kritik ist nicht gerechtfertigt, wir setzen die Fasane aus, wie es im Jagdgesetz auch geregelt ist. Das dient hauptsächlich der Bestandstützung und das, was dann an Überhang da ist, wird dann jagdlich abgeschöpft.“

Protest Fasan Jagd Thal

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Rund 20 Jäger machten auf dem Gelände des Schloss Thal Jagd auf Fasane

Insgesamt 1.000 Fasane würden in Thal pro Jahr ausgesetzt, erzählt der Gutsverwalter. Die Tiere würden aus dem Burgenland stammen, zwei Wochen in Thal in Volieren bleiben und dann ausgewildert werden. Von den 1.000 Fasanen würden rund 300 geschossen, die anderen 700 könnten sich weiter vermehren.

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