Ernteausfälle bei Käferbohnen

Der enorm heiße Sommer sorgt für große Ernteausfälle bei Käferbohnen. Im Jahr 2015 konnte nur rund ein Drittel einer Normalernte eingefahren werden. Die Versorgung ist damit nur regional möglich.

In einem normalen Jahr können 800 bis 1.000 Kilogramm Käferbohnen pro Hektar im Anbau mit Mais geerntet werden. Im Jahr 2015 waren es nur rund 300 Kilogramm. „Ab 35 Grad beginnen die Früchte, die Blüten wieder abzuwerfen und zu verlieren“, erklärt Fritz Rauer, Bundesobmann der Gemüsebauern.

Käferbohne

Lebensministerium

2015 mussten die steirischen Käferbohnen-Anbauer einen Verlust von 1,5 Millionen Euro hinnehmen

Markt kann nicht versorgt werden

Rauer baut selbst Käferbohnen an und musste 2015 einige Verluste hinnehmen: „Wir haben einmal im Juli so eine Periode gehabt und einmal im August. Und jedes Mal sind uns die gesamten Früchte, die angesetzt waren, wieder runtergefallen.“

Käferbohnen werden bis zu ein Jahr lang gelagert. Daher gibt es nach dem guten Erntejahr 2014 noch Reserven. Eine Versorgung des Marktes ist laut Rauer aber nicht mehr möglich: „In den regionalen Gastronomiebetrieben und Buschenschänken kann jeder steirische Käferbohnen haben. Aber weiter hinaus, also dass man sagt, man kann österreichweit versorgen, das spielt es nicht.“

Hitzebeständige Sorten gefunden

An Lösungen wird bereits gearbeitet: Gemeinsam mit dem Land, der Versuchsanlage Wies und der Saatzucht Gleisdorf, wird weltweit schon seit drei Jahren nach einer hitzebeständigeren Sorte gesucht. „In der Sortensichtung haben wir auch erste Erfolge. Also Sorten, die besser mit diesen Hitzeperioden umgehen können“, meint Rauer.

1,5 Millionen Euro Schaden

Diese gefundenen Sorten sollen nun mit der steirischen Käferbohne gekreuzt werden, um mehr Erntesicherheit zu schaffen. Bis dahin kann es aber noch fünf Jahre dauern. Die 150 steirischen Käferbohnen-Betriebe versuchen daher auch selbst, die Erträge zu verbessern, indem sie wieder vermehrt auf Spalier anbauen.

Das ist zwar teurer, bringt aber um bis zu 50 Prozent mehr Ernte ein. Rauer sieht auch die Politik gefordert: „Jene die Schadstoffe verursachen werden einen Topf befüllen müssen, den diejenigen nützen können, die Geschädigte sind.“ Dazu zählt Rauer auch die steirischen Käferbauern. Sie erlitten 2015 einen Schaden von rund 1,5 Millionen Euro.