Nach Sturz: Müller droht Querschnittslähmung

Der am Mittwoch am Kulm schwer gestürzte Skispringer Lukas Müller hat derzeit eine inkomplette Querschnittslähmung. Eine endgültige Prognose sei aber noch nicht seriös, so die behandelnden Ärzte am Freitag im LKH Graz.

Lukas Müller

APA/ Barbara Gindl

Müller hat laut der behandelnden Ärzte eine Restsensibilität in den Beinen

Der 23-jährige Kärntner kam beim Einfliegen zur Skiflug-WM am Mittwoch nach rund 120 Metern offenbar wegen eines Materialproblems zu Fall und war kurz bewusstlos; anschließend wurde Müller mit dem Helikopter ins Grazer LKH geflogen und operiert - mehr dazu in Am Kulm gestürzter Müller laut LKH „stabil“.

Der chirurgische Eingriff sei gut und komplikationslos verlaufen, hieß es dazu von den behandelnden Ärzten am Freitag: Müllers untere Extremitäten und die Rumpfstabilität sind beeinträchtigt, auch die Atemmuskulatur ist betroffen, aber er kann bereits selber atmen - mehr dazu in Zwei Halswirbel gebrochen (sport.ORF.at).

Keine Prognosen über Heilungsverlauf

„Herr Müller hat bereits an der Schanze bemerkt, dass er die Beine nicht bewegen kann. Das ist natürlich ein extrem großer Schock. Der Patient hat es aber gefasst aufgenommen“, so Franz-Josef Seibert, dem Leiter der Unfallchirurgie, auf einer mit Müller und dessen Eltern abgestimmten Pressekonferenz in Graz, „es war seine Bitte an uns, dass er bald wieder gehen kann. Durch die erfolgreiche Operation, wurden die Voraussetzungen geschaffen.“

Gernot Brunner und Franz-Josef Seibert

APA/Elmar Gubisch

Gernot Brunner, der ärztliche Vorstand des LKH Graz und Franz-Josef Seibert, der Leiter der Unfallchirurgie

Der 23-jährige Kärntner hat laut dem Unfallchirurgen zwar eine gewisse Sensibilität in den Beinen, aber „eine Lähmung auf dieser Höhe beeinträchtigt die unteren Extremitäten und die Rumpfstabilität.“ Zur Kontrolle und Stabilisierung des Patienten wird Müller, bei dem schon kurz nach dem Aufwachen aus der Operation die Beatmungsgeräte wieder abgeschaltet werden konnten, noch einige Tage auf der Intensivstation des LKH Graz verbringen.

„Genaue Prognose derzeit unseriös“

Zum weiteren Genesungsverlauf wollte Seibert am Freitag keine konkreten Angaben machen: „Eine genaue Prognose wäre zum derzeitigen Zeitpunkt unseriös“, sagte der Chirurg, „aber wir kennen alle Bilder, wo Patienten nach einer langen und guten Rehabilitation wieder gehen können.“ Vorerst stehe die Genesung im Vordergrund. „Es ist eine Frage von Monaten oder einem Jahr, bis man sagen kann, wie der Zustand von Herrn Müller sich gebessert hat“, so Gernot Brunner, der ärztliche Vorstand des Spitals.