Kulm: Prevc kürt sich zum Skiflug-Weltmeister

Der Slowene Peter Prevc hat sich am Samstag am Kulm zum Skiflug-Weltmeister gekürt. Silber ging an den Norweger Kenneth Gangnes, der Salzburger Stefan Kraft holte sich Bronze.

Das Ergebnis stand bereits nach drei Durchgängen fest - der vierte Durchgang wurde wegen des starken Windes zunächst verschoben; dann allerdings wurde entschieden, die WM nach drei Durchgängen zu werten.

Spannender Wettbewerb

Die Veranstaltung gestaltete sich trotz der schwierigen Wetterbedingungen sehr spannend. Erst erfreute Michael Hayböck, der nach den beiden Durchgängen am Freitag auf Platz 16 gelegen war, mit einem Flug auf 228 Meter die Zuschauer, dann sorgte Johann Andre Forfang für eine Schrecksekunde: Der Norweger seglte auf 240 Meter, konnte diese Weite aber nicht stehen. Dennoch reichte es für ihn am Ende zu Rang vier.

Der unmittelbar nach ihm gestartete Kraft hatte keine Probleme und konnte Platz drei absichern, in die Entscheidung konnte aber auch er nicht eingreifen. Weltcup-Leader Prevc fing mit seinem Rekordflug Gangnes noch ab, am Ende hatte er 3,3 Punkte Vorsprung auf den Norweger - mehr dazu in Weitenjagd auf dem Kulm (sport.ORF.at).

Peter Prevc

APA/Erwin Scheriau

Peter Prevc

„Eine Medaille war das Ziel“

„Ich bin sehr, sehr glücklich für das gesamte Team“, sagte ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin. „Freuen wir uns über diese Medaille, denn es gibt nur drei und eine davon haben wir gemacht. Das war das Ziel. Kraft war bei seinem Sprung vom Wind her ein wenig benachteiligt. Am Vorbau war Seitenwind, da habe ich gedacht, dass er gar keine Chance hat. Wie er aber ins Gleiten gekommen ist, war sensationell. Das geht nur mit Willen und voller Konzentration. Er hat es zu 100 Prozent durchgezogen.“

Auch Kraft war mit Bronze zufrieden: „Ich habe immer gesagt, dass eine Medaille bei der Heim-WM ein Traum wäre. Das war das große Ziel. Jetzt ist es mit der Bronzemedaille aufgegangen. Die anderen beiden waren einfach besser. Es war eh noch sehr knapp, denn zehn Punkte sind beim Skifliegen eigentlich gar nichts.“ Über den Sprung sagte er: „Es war ein Supersprung. Ich bin richtig hoch rausgekommen und habe gleich gewusst, dass es voll dahingeht. Am Ende habe ich bisschen eine Sicherheitslandung gemacht, die war aber trotzdem schön. Es ist alles sehr gut für mich ausgegangen.“

Das Siegerbild vom Kulm

APA/Erwin Scheriau

„Es war ein großartiger Wettkampf“

„Dieser Titel ist wirklich unglaublich“, sagte Prevc. „Es war sehr knapp gegen Kenneth und Stefan und ein großartiger Wettkampf. Ich habe wieder einen hervorragenden Sprung gemacht.“

„Für mich ist ein Traum wahr geworden. Ich habe einen langen Weg hinter mir, bis es so weit war. Ich bin froh, dass ich vor ein paar Jahren nicht aufgegeben habe. Diesen Moment genieße ich voll“, sagte Gangnes, der im Probedurchgang gestürzt war. „Ich habe Bein- und Nackenschmerzen. Es ist immer ein Problem, wenn man auf so einer großen Schanze stürzt.“

Zweitbester Österreicher war Michael Hayböck auf Rang elf; Manuel Poppinger wurde 17., Manuel Fettner kam auf Platz 25. Am Sonntag findet noch der Teambewerb statt.

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