VW-Massenrückruf startet Ende Jänner

Nach den Abgas-Manipulationen startet VW Ende Jänner mit dem Massenrückruf von Dieselfahrzeugen. Rund 60.000 Pkw sind in der Steiermark betroffen. Sie werden zur Reparatur in die Werkstätten gerufen.

Der Abgasskandal rund um Volkswagen führt dazu, dass ab Ende Jänner rund 60.000 steirische Pkw in die VW-Werkstätten geholt werden. Pro Fahrzeug rechnen Experten mit rund einer Stunde Arbeitszeit. In der Regel wird die Software neu aufgesetzt. Alleine bei Autos mit einem Zwei-Liter-Dieselmotor gibt es 1.200 verschiedene Update-Varianten.

Auspuff Abgase

APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas

Österreichweit werden knapp 390.000 Fahrzeuge von VW zurückgerufen

Kunden bekommen Schreiben

Werner Spitzer von Porsche Graz-Liebenau rät allen betroffenen Autobesitzern, den Werkstattbesuch solange abzuwarten, bis eine schriftliche Verständigung eingelangt ist: „Es besteht momentan ja kein wirklicher Handlungsbedarf. Das heißt, Volkswagen startet sukzessive mit den Aktionen. Der Kunde bekommt ein Schreiben vom Österreichischen Versicherungsverband, dass sein Fahrzeug betroffen ist und dass es eine Aktion gibt.“

Spitzer empfiehlt, diesen Werkstättenaufenthalt mit einem anderen geplanten Werkstättenaufenthalt zu kombinieren. Dies soll verhindern, dass die steirischen Werkstätten überlastet werden. Währenddessen laufen die Vorbereitungen für die gerichtlichen Schritte gegen VW.

Außergerichtliche Einigungen angestrebt

Der Grazer Rechtsanwalt Harald Christandl spricht von 300 betroffenen Fahrzeugbesitzern, die ihre Ansprüche geltend machen wollen. 20 Gewährleistungsanspruchsklagen seien bereits gerichtlich eingebracht worden. 15 weitere seien in Vorbereitung.

Der überwiegende Teil strebe laut Christandl einen außergerichtlichen Vergleich an: „Wenn ich klage, muss ich das Fahrzeug zurückgeben, will den Kaufpreis zurückbekommen abzüglich der Laufleistung. Viele VW-Kunden sind nach wie vor zufriedene Kunden, die sagen, das Fahrzeug ist in Ordnung.“

Das Hauptargument lautet, man hätte das Fahrzeug nicht gekauft, hätte man gewusst, dass es Manipulationen gab. „Viele sagen, ich bin mit dem Mangel einverstanden, möchte ihn behoben haben und meine tatsächlich damit verbundenen Schäden ausgeglichen haben. Wenn wir das außergerichtlich erreichen, wäre das eine gute Sache“, so Christandl. Die ersten Verhandlungen soll es heuer im März geben.

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