Flüchtlinge: Grundwerte über Kurse vermitteln
Vorgestellt wurden die Kurse am Samstag in Graz durch Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP), Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) und Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP). Die Kurse sollen Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten die Grundwerte des Zusammenlebens sowie Verhaltensregeln und gesellschaftliche Normen in unserem Land vermitteln.
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Kurse für bestmögliche Integration
Für Integrationsminister Kurz steht fest: Massiv weniger Asylwerber sollten heuer nach Österreich kommen. Aber alle, die bereits da sind, sollten bestmöglich integriert werden. Die neuen Werte- und Orientierungskurse seien ein wichtiger Beitrag dazu, so Kurz: „Österreich ist ein sehr großzügiges Land und Österreich hat nicht nur das Recht, sondern meiner Meinung nach auch die Pflicht, von diesen Menschen einzufordern, dass sie integrationswillig sind. Wenn wir das nicht tun, dann gefährden wir unser Zusammenleben, wie wir es schätzen.“
Keine falsch verstandene Toleranz
Falsch verstandene Toleranz sei jetzt nicht angebracht, sagt der Landeshauptmann: „Wer nicht bereit ist, diese Werte zu akzeptieren, der hat keinen Platz. Das müssen wir von Anfang an klar machen, damit es nicht zu diesen Dissonanzen kommt.“
In den vergangenen Wochen wurden zur Evaluierung des Kurskonzeptes bereits erste Werte- und Orientierungskurse in Graz durchgeführt. "Wo man den Menschen erklärt, wie funktioniert Österreich. Was sind bei uns Regeln, die auch nicht mehr diskutabel sind, wie zum Beispiel die Gleichstellung von Mann und Frau. Bis hin zu Alltagssorgen: was heißt es, wenn ich mein Kind in die Schule schicke, was ist damit verbunden. Wie geht die Mülltrennung und so weiter“, so Landesrätin Kampus.
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Kurse mit Lernunterlage
Abgehalten werden die Kurse in Kleingruppen von Frauen und Männern. Für Teilnehmer mit noch geringen Deutschkenntnissen stehen Dolmetscher für Arabisch und Farsi/Dari zur Verfügung. Für die Kurse wurde auch eine Lernunterlage mit dem Titel „Mein Leben in Österreich“ konzipiert – in den häufigsten Flüchtlingssprachen Arabisch und Farsi/Dari sowie in Englisch.
27 Gemeinden ohne Flüchtlingsquartier
Von den 287 steirischen Gemeinden haben bisher übrigens nur 27 keine Flüchtlingsquartiere angemeldet - für den Landeshauptmann ein Zeichen großer Solidarität: „Da bin ich eigentlich sehr stolz darauf, dass die Bürgermeister im Großen und Ganzen ganz toll mitmachen. Und auch stolz darauf, dass die bald 12.000 Flüchtlinge, die wir nun haben, in kleineren und mittleren Quartieren untergebracht sind.“ Und das sei mit eine Grundvoraussetzung dafür, dass Integration gelingen kann.